Mehrere kleine Dörfer an der Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten wirken wie ausgestorben. Bewaffnete Gruppen, vermutlich Drogenhändler, brannten in den Orten Häuser und Kirchen nieder um die Menschen mit Terrorattacken gewaltsam zu einer allmählichen Abwanderung zu zwingen.
In El Porvenir, einem kleinen Ort etwa 70 km südöstlich von Ciudad Juarez, hat etwa die Hälfte der Bevölkerung das Dorf verlassen. Die kleine örtliche katholische Kirche wurde über das Wochenende von Unbekannten in Brand gesetzt, die Dorfbewohner sind ständigen Bedrohungen ausgeliefert. „An öffentlichen Plätzen, Brücken, Schulen und am Krankenhaus wurden Nachrichten ausgehängt, dass wir vor dem 04. April gehen sollen – oder die Konsequenzen zu tragen haben“, teilte ein Bewohner von El Porvenir mit. Seinen Namen will er nicht nennen, er fürchtet um sein Leben.
Dona Maria, eine Frau von 80 Jahren, hat Angst. „Ich weiß nicht, wohin ich gehen soll. Die Polizei und das Militär, die uns eigentlich schützen sollen, reagieren nicht. „Seit dem vergangenen Jahr, als mehrere Polizeibeamte getötet und enthauptet wurden, verlassen immer mehr unser Dorf, darunter auch mein Neffe, der in die Vereinigten Staaten geflohen ist“. Niemand weiß genau, wer hinter den Drohungen steckt. Die Behörden vermuten hinter den Drohungen Drogenkartelle, welche die Ortschaften für ihre illegalen Drogentransporte in die Vereinigten Staaten in Besitz nehmen wollen.
Was in El Porvenir geschieht, wiederholte sich in den letzten Wochen in mehreren Dörfern im Bundesstaat Chihuahua und verschiedenen Orten an der 3.200 km langen Grenze, die die USA und Mexiko teilt. In diesen Dörfern haben bewaffnete Gruppen gezeigt, dass ihre Drohungen ernst zu nehmen sind: Fünf Menschen wurden hingerichtet, mehrere Häuser einfach niedergebrannt. Laut einem Bericht der Staatsanwaltschaft wurden alleine in der Gegend von Valle de Juarez 80 Menschen getötet.
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