Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments diskutiert seit Montag (13.) einen Berichtsentwurf über neuartige Lebensmittel. Ziel der Verordnung ist es, neuartige Lebensmittel zu definieren und die Autorisierung von Lebensmitteln zu vereinfachen. Bereits 2008 machte die Kommission einen Vorschlag die existierende Verordnung zu überarbeiten. Politiker konnten sich allerdings nicht auf einen Vorschlag einigen, weil auch die Regulierung von Lebensmitteln aus geklonten Tieren enthalten war.
Steviablätter werden bereits seit Jahrhunderten von der indigenen Bevölkerung Paraguays und Brasiliens bei der Zubereitung von Speisen und Getränken und als Heilpflanze verwendet. Heute werden Blätter oder die pulverisierten Blätter verwendet, wobei ein Viertel Teelöffel reicht, um eine Tasse zu süßen. Neben extrahiertem Pulver werden auch Tabletten, Kapseln, wässrige oder alkoholische Lösungen verwendet.
Mexikanische Chia (Salvia hispanica) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Salbei (Salvia) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), die ursprünglich hauptsächlich in Mexiko vorkommt. Mindestens zwei Salvia-Arten werden unter dem Namen Chia wegen der Klausen, oft „Samen“ genannt, kommerziell angebaut. Sie weisen einen sehr hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen, Vitaminen, Antioxidantien und Mineralstoffen auf. Alle diese Lebensmittel sind neuartige Lebensmittel und wurden bisher nicht als Nahrung in der EU verwendet. Um sicherzustellen, dass sie kein Gesundheitsrisiko darstellen, müssen sie freigegeben werden.
Die Globalisierung und die technologische Entwicklung haben dazu geführt, dass neuartige Lebensmittel aus Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen auf den Markt kommen, die mit neuen Methoden produziert werden. Da die existierende Definition neuartiger Lebensmittel oft nicht mehr ausreicht, muss die Verordnung überarbeitet werden. Darüber hinaus sollen die Daten im Produktionsprozess besser geschützt werden und die Bürokratie, um neuartige Lebensmittel anerkennen zu lassen, verringert werden. Unter die Verordnung sollen auch Lebensmittel fallen, die aus Nanomaterial hergestellt werden.
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