Boliviens Präsident Evo Morales ist am Sonntag (2.) zu einer Reise nach Österreich aufgebrochen. Das erste indigene Staatsoberhaupt des südamerikanischen Binnenstaates wird in Wien an einer UNO-Konferenz zu Binnen-Entwicklungsländern teilnehmen und sich nach Angaben aus La Paz mit Bundespräsident Heinz Fischer zu einem bilateralen Gespräch treffen. Das Flugzeug des Präsidenten startete kurz nach 11:10 Ortszeit (15:10 GMT) vom Jorge Wilstermann International Airport in der zentralen Stadt Cochabamba, Zwischenlandungen in Brasilien und auf den Kanarischen Inseln sind geplant.
Morales gab sich vor dem Ablug zuversichtlich, dass sein Land bei diesem Treffen wieder seinen „Anspruch auf maritime Souveränität“ erreicht. Den Zugang zum Meer hatte Bolivien 1879 nach dem Salpeterkrieg gegen Chile verloren. Das Land musste damals rund 120.000 Quadratkilometer und eine Küstenstrecke von fast 400 Kilometer an den Nachbarn abtreten. Im April 2013 hat Bolivien Chile vor dem Internationalen Gerichtshof verklagt.
Die 2. Konferenz der Vereinten Nationen zu den Binnenentwicklungsländern (Landlocked Developing Countries LLDCs) findet vom 3. bis 5. November 2014 in Wien statt (Vienna International Center). Weltweit zählen 32 Länder zur Gruppe der Binnenentwicklungsländer. Mehr als die Hälfte dieser Länder haben ein Jahreseinkommen von weniger als 1.005 US-Dollar pro Kopf und gehören somit auch zur Gruppe der ärmsten Entwicklungsländer. Aufgrund ihrer Isoliertheit von den Weltmärkten, den fehlenden Meereszugängen, den daraus resultierenden langen Transportwegen und hohen Transportkosten sowie der Abhängigkeit von souveränen Entscheidungen in den Transitländern konnten und können die Binnenentwicklungsländer nur sehr begrenzt vom allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung der letzten Jahrzehnte profitieren.
Das Ziel dieser Konferenz ist der Beschluss eines „Wiener Aktionsprogrammes“ durch die Internationale Staatengemeinschaft, wodurch den 440 Millionen Einwohner der ärmsten Binnenländer der Welt die Möglichkeit gegeben werden soll, zu fairen und wettbewerbsfähigen Bedingungen am internationalen Handel teilzuhaben. Dazu zählt die Unterstützung der Internationalen Gemeinschaft bei der Entwicklung von Infrastruktur, Transit- und Handelserleichterungen sowie Senkung der Transitkosten, aber auch eine effizientere Überwachung der erfolgreichen Umsetzung des neuen Aktionsprogrammes.
Zur Konferenz werden rund 1.500 Delegierte aus 120 Ländern erwartet. Unter den Teilnehmern befinden sich Staats- und Regierungschefs, aber auch hochrangige Vertreter/Innen Internationaler Organisationen. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon wird die Konferenz eröffnen und den Konferenzvorsitz an den österreichischen Außenminister Sebastian Kurz übergeben.
Wie bereits im Artikel berichtet, den Anspruch Boliviens auf den maritimen Zugang zu erneuern. Das aber gewisse Zugeständnisse seitens Chiles nach Beendigung des Krieges im 19. Jahrhundert gemacht wurden, wie zum Beispiel, das Bolivien den zollfreien Zugang zu den Häfen Arica und Antofagasta und den Bau einer Bahn, die die Hauptstadt La Paz mit der Küstenstadt Arica verbinden sollte, das verschweigt Sr. Morales. Ihn interessiert der Friedensvertrag von 1904 überhaupt nicht. Wahrscheinlich denkt er, dass er mit Hilfe seiner linken Regierungsfreunde in L. A. mehr erreichen kann.