Saudi-Arabiens Ölminister Ali al-Naimi plant in dieser Woche einen Besuch in Venezuela und Mexiko. Nach Angaben aus dem Königreich soll die Reise nicht mit dem Rückgang des Ölpreises im Zusammenhang stehen. Demnach wird Naimi an einer Konferenz über den Klimawandel (zwischen Dienstag und Freitag) auf der Isla Margarita teilnehmen und im Anschluss nach Acapulco reisen, wo zwischen dem 12. und 14. November eine große Konferenz über Erdgas stattfindet.
Staatlich nicht kontrollierte/manipulierte venezolanische Medien berichten, dass sich Naimi am Mittwoch (5.) mit dem venezolanischen Außenminister und regionalen Vertretern der OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries) treffen wird. Venezuela ist Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder und leidet unter dem Verfall des Ölpreises.
Der Rückgang der Ölpreise kommt für Venezuela zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Das linksregierte Land leidet unter massiven Liquiditätsproblemen und einer wirtschaftlichen Rezession. Außenminister Rafael Ramírez weilt gegenwärtig in Ecuador und will die Bemühungen koordinieren, „den Markt und den Preis für Rohöl zu verteidigen“. Venezuela ist allerdings eines der wenigen Opec-Mitglieder, die Maßnahmen zur Unterstützung der Erdölpreise gefordert haben. Saudi-Arabien scheint drei Wochen vor der nächsten Opec-Sitzung (27. November) nicht bereit zu sein, seine Produktion zu kürzen.
Nach Angaben des venezolanischen Ministeriums für Erdöl und Bergbau lag der Preis für ein Barrel (159 Liter) am Freitag (31. Oktober) bei 75,79 US-Dollar – 0,11 Dollar weniger als vor einer Woche. Laut einer Studie der Researchabteilung der Deutschen Bank benötigt Venezuela einen Ölpreis von mindestens 162 US-Dollar, um seinen Staatshaushalt zumindest auszugleichen.
Während Saudi-Arabien Tag für Tag Milliarden scheffelt, gigantische Infrastrukturprojekte im Land anschiebt und zu Hause einen Wirtschaftsboom entfacht, befindet sich die Wirtschaft Venezuelas am Abgrund. Ein Drittel der Ölreserven bestehen aus superschwerem Öl, das im Orinoco-Gürtel im Landesinneren lagert. Seit Jahrzehnten versucht der staatliche Ölkonzern PdVSA diese teerähnlichen Vorkommen zu explorieren, was ohne hochkarätige Partner aus dem Ausland allerdings nicht funktioniert. Dem Ölland fehlt eine eigene Fördertechnologie. Nur ein kleiner Teil der neu anerkannten Vorräte liegt in erschlossenen Fördergebieten wie Maracaibo – und auch dort ist die Infrastruktur völlig veraltet.
Die Saudis haben die Preise für Rohöl mit Bestimmung US Goldküste um US$ 0,45 bzw 0,50 gekürzt. Die zwei Preise beziehen sich auf die jeweiligen Ölgrade (Bloomberg online 5.11.14)
Das wird Senor Maduro aber gar nicht gefallen.