Brasilien: Kosten für Bekämpfung der Gewalt erreichen 5,4% des BIP

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Brasilien leidet unter einer grassierenden Seuche: der Gewalt (Foto: Screenshot TV)
Datum: 10. November 2014
Uhrzeit: 15:09 Uhr
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Gewalt und Unsicherheit sind seit langem eine Geißel in den Ländern Lateinamerikas. Brasilien ist neben Venezuela und Honduras eines der regionalen Länder, welches unter diesem Problem leidet. Laut Daten des brasilianischen Jahrbuchs für öffentliche Sicherheit haben die Kosten für die Bekämpfung der Gewalt in diesem Jahr bereits 258 Milliarden Reais (ca. 99,652 Milliarden US-Dollar) erreicht. Das Bruttoinlandsprodukt bezeichnet den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die im betreffenden Jahr innerhalb der Landesgrenzen der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen. Es gilt als wichtiger Indikator für die Wirtschaftskraft eines Landes. Im Jahr 2013 betrug das Bruttoinlandsprodukt in Brasilien rund 2,24 Billionen US-Dollar (Quelle Weltbank).

Demnach wuchsen die Investitionen in die öffentliche Sicherheit im Jahr 2013 um 8,65% gegenüber dem Vorjahr. Trotz der großen Geldsummen zur Bekämpfung von Gewalt und Unsicherheit kann die Regierung um Präsidentin Dilma Rousseff nur wenige Ergebnisse/Erfolge präsentieren. In diesem Sinne argumentiert der Analytiker Renato Sérgio de Lima, Vizepräsident des brasilianischen Forums für öffentliche Sicherheit, dass „hohe Ausgaben keine Lösung des Problems garantieren“.

Aktuelle Statistiken stützen die Haltung von Lima. Trotz gewaltigen Ausgaben durch die Regierung hat Brasilien noch eine hohe Kriminalitätsrate mit 24,8 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner. Chile, das gerade 0,8% seines BIP für die öffentliche Sicherheit aufwendet, verzeichnet nur 1,1 Morde pro 100.000 Einwohner. In den USA liegt die Rate bei 4,7 – in der Europäischen Union bei 1,1.

Ökonom Daniel Cerqueira erklärt, dass das Problem der öffentlichen Investitionen in die öffentliche Sicherheit in Brasilien bei einer Diskontinuität der Projekte zu suchen ist. Starke Abweichungen des Projektablaufes von der Projektplanung machen des öfteren alle angekündigten Maßnahmen zunichte.

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