Abwärtsspirale in Venezuela: 213,81 Bolívar für einen Euro

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174,03 Bolívar für einen Dollar (Foto: Dolar)
Datum: 05. Dezember 2014
Uhrzeit: 13:53 Uhr
Leserecho: 10 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die venezolanische Landeswährung hat am Sonntag (7.) auf dem Parallelmarkt ein absolutes Rekordtief erreicht. Laut der Webseite “Dólar Today”, ein Online-Portal, das Informationen über den inoffiziellen Dollar-Wechselkurs in Venezuela bekannt gibt und stets erfolglos vom linksgerichteten Regime blockiert wird, lag der Dollarkurs bei 174,03 Bolívar je Dollar. Für einen Euro müssen 213,81 Bolívar gezahlt werden. Seit Montag (1.) gilt in Venezuela ein neuer gesetzlicher Mindestlohn. Dieser beträgt aktuell 4.889,11 Bolívar. Die Kosten für den Nahrungsmittelkorb betragen laut dem Nationalen Institut für Statistik (INE) 7.475 Bolívar.

Das Maduro-Regime leidet unter einer anhaltenden Dollar-Knappheit und hat bei ausländischen Lieferanten und Fluggesellschaften Schulden im zweistelligen Milliardenbereich angehäuft. Die Abwärtsspirale auf dem Devisenmarkt dreht sich immer schneller, leere Regale in den Supermärkten und eine horrende Inflation von weit über 60% belegen den gescheiterten “Sozialismus des 21. Jahrhunderts”.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Martin Bauer

    204 war heute früh. Jetzt sind wir über 212! Mir tun wirklich alle leid, die noch Bolivares haben, ausser natürlich die roten Verbrecher.

  2. 2
    Wolfgang

    Dreimal darf man raten wer die ganzen Bolis auf den Markt schmeisst. Fuer Importe werden die Devisen jedenfalls nicht oder nur in sehr geringem Umfang eingesetzt. Also machen bestimmte Leute „Kasse“, denen der Kurs voellig egal ist, weil sie ueber unbegrenzte Bolivar Bestaende zurueckgreifen koennen. Das schrsenkt den infrage kommenden Personenkreis erheblich ein. Eine Sauerei ist das.

  3. 3
    HCF

    In dieser Minute liegt der Preis für den Euro bei über 213. Das zahlt man angeblich in Cucuta, aber für welche Summen? Der Straßenpreis liegt ERHEBLICH niedriger, weil der „normale“ Venezolaner, der für die Reise oder zum Wareneinkauf in bescheidenem Umfang diesen Preis überhaupt nicht zahlen kann. Das „Überangebot“ und die „unbegrenzten Bestände an Bolivares halte ich für ein Märchen. Wer auch immer diese Unsummen an Bolivares hat(te), hat diese schon längst in anderer Währung außer Landes gebunkert.

    Was bekommt man konkret heute für einen Euro oder Dollar, beispielsweise auf Margarita?

    • 3.1
      Martin Bauer

      Auf der Strasse wechseln ist das Letze. Das würde ich nie machen. Ich kann nur sagen, wie wir es machen. Und das hat mit Margarita oder Festland nicht zu tun.
      Man muss jemanden vertrauenswürdigen kennen, der seine Bolivares in Euros wechseln will. Er hat ein Bankkonto in Europa. Dort hin schicke ich meine Zahlung in Euro. Er überweisst mir die Bollis in Venezuela. Das läuft so seit etwa Anfang 2013 zum vollen Cúcuta Kurs. Keiner kam seit dem noch auf die Idee, einen Abschlag zu verlangen. Das wäre eine dreiste Unverschämtheit. So ein Halsabschneider soll sich seine Euros selber verdienen.
      Das läuft mit Dollars nicht anders, nur ist dann halt die Bank in den USA.

      • 3.1.1
        HCF

        Auf der Straße wechseln würde ich auch nicht, nur über vertrauenswürdige Personen, die zu mir nach Hause kommen oder über Konten abwickeln. Aber selbst bei der Abwicklung über Konten in Europa/USA/Venezuela kenne ich auf Margarita NIEMANDEN, der auch nur annähernd den Cucuta-Kurs bezahlt. Anscheinend kenne ich nur Halsabschneider, die sich untereinander austauschen und so bis zu 30% Gewinn beim Wechseln einstreichen. Fünf verschiedene (Europäer) mit demselben Kurs an einem Ort…

  4. 4
    Martin Bauer

    „Die Kosten für den Nahrungsmittelkorb betragen laut dem Nationalen Institut für Statistik (INE) 7.475 Bolívar.“
    Ja, so was schreiben Wirtschaftstheoretiker, die um die Ecke gut sortierte Supermärkte mit vollen Regalen finden. Der Nahrungsmittelkorb in Venezuela kostet zunächst einmal viele Stunden des Suchens und Wartens, und auch danach kommt er wohl kaum über 4.000 BsF, denn rund die Hälfte der Artikel sind nicht drin, weil: NO HAY!

  5. 5
    hugo

    herzlichen glückwunsch venezuela. endlich geht es nach oben. freue mich auf die 300bollis für den euro. auch wenn man dan nichts mehr kaufen kann.

    sucht euch zum wechseln einen chinesen mit lebensmittel. laden. euros über eine bank in europa bezahlen.bollis in bar bei ihm abholen.
    leider kann man zur zeit nur kleine summen wechseln.
    letzte woche gab es schon 200 für den €.

    • 5.1
      HCF

      Das ist ja der Knackpunkt. Was nutzen mir 200 Bolos für den Euro, wenn es nichts Vernünftiges zu kaufen gibt. Und ich meine nicht Mehl und Waschpulver, sondern „Konsumgüter“ und beispielsweise auch Flugtickets.

      • 5.1.1
        Martin Bauer

        Flugtickets gibt es eh nur für harte Währung zu kaufen und deshalb nur ausserhalb Venezuelas. Dafür braucht man also nicht zu wechseln. Ausgenommen, die einheimischen Airlines.

        Leider kann ich hier keinen Wechsler vermitteln. Das wäre für alle Beteiligten zu riskant.

  6. 6
    Caramba

    Konsum ist des Teufels, des Übels Wurzel, und was willst Du mit einem Flugticket? Du bist doch schon im sozialistischen Paradies….also halt die Klappe und sei gefälligst glücklich, sonst holt dich die GNB und Du wirst umerzogen.

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