Brasiliens Regierung hat am Montag (2.) mit den einheimischen Ethanolproduzenten eine Erhöhung des Anteils von Pflanzenkraftstoff im Benzin vereinbart. Nach Angaben aus Unternehmensquellen wird dies als eine Möglichkeit betrachtet, diesen für die heimische Industrie wichtigen Agrarsektor zu fördern. Im größten Land Lateinamerikas wurde bereits Anfang der achtziger Jahre (nach der zweiten Erdölkrise) beschlossen, Bio-Kraftstoffe stark zu fördern. In den Anfängen wurde reines Ethanol verwendet, wofür eigene Motoren erforderlich sind. Mittlerweile werden überwiegend so genannte Flexible Fuel Vehicles eingesetzt, die in der Lage sind, jegliche Mischung von Benzin und Ethanol zu verbrennen.
An allen Tankstellen im südamerikanischen Land wird Benzin mit einem Anteil von 20 bis 25% Ethanol angeboten. Der genaue Prozentsatz wird von der Regierung abhängig vom Zuckermarkt festgelegt. Laut Kabinettschef Aloízio Mercadante wurde bei einem Treffen mit Führern des Industrieverbandes für Zuckerrohr UNICA (União da Indústria de Cana-de-Açúcar) ausgehandelt, dass ab kommenden 15. Februar der Ethanol-Anteil im Benzin von derzeit 25% auf 27% steigen wird (Zustimmung von Präsidentin Rousseff wird vorausgesetzt).
„Tests hinsichtlich Emission, Verbrauch, Haltbarkeit von Motorteilen und dem Motorverhalten selbst zeigen, dass es möglich ist, dass die Fahrzeuge mit dem neuen erhöhten Anteil von Ethanol betriebsfähig sind“, erklärte Elizabeth Farina, Leiterin der UNICA bei einer Pressekonferenz im Palácio do Planalto (offizieller Arbeitsplatz des Präsidenten der Republik Brasilien). Laut den Prognosen des Verbandes wird die Erhöhung des Prozentsatzes auf 27% eine zusätzliche Produktion von einer Milliarde Liter Ethanol pro Jahr erfordern.
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