Das deutsche Forschungsschiff „Sonne“ war vom 26. bis 29. Januar 2015 zu Gast im Hafen von Santo Domingo. Gabriele Weber, Geschäftsträgerin a.i. der Deutschen Botschaft in Santo Domingo, besuchte das Schiff und begrüßte Kapitän Oliver Meyer sowie den wissenschaftlichen Leiter der Expedition, Prof. Dr. Colin Devey, persönlich. Das Schiff erreichte die Dominikanische Republik nach einer Forschungsreise zum Puerto-Rico-Graben, der zwischen dem Karibischen Meer und dem Atlantik liegt und mit ca. 8.800 Metern unterhalb des Meeresspiegels den tiefsten Punkt des Atlantiks darstellt. Santo Domingo war die Endstation der 42-tägigen Reise, die am 14. Dezember 2014 auf den kanarischen Inseln ihren Anfang nahm.
Es war die erste Forschungsreise der „Sonne“, die erst im Juli 2014 von Bundeskanzlerin Angela Merkel getauft worden war. Neben der Erforschung des Puerto-Rico-Grabens und der in ihm lebenden Tiefseeorganismen stellte die Kartographierung großer Teile des atlantischen Meeresbodens zwischen den Kapverdischen Inseln und der Karibik ein weiteres Ziel der Reise dar.
Im Verlauf der Expedition kartographierte die „Sonne“ ca. 100.000 km2 des Atlantiks; das ist weit mehr als die Fläche der beiden karibischen Inseln Hispaniola und Puerto Rico zusammen. Die Forscher interessierten sich insbesondere für die Frage, wie sich der Atlantik im Verlauf der vergangenen 100 Millionen Jahre entwickelt hat und ob die unterseeischen Berge und Täler ein Hindernis für die Ausbreitung der in der Tiefsee beheimateten Spezies darstellten. Über 10.000 Spezies haben die 40 Wissenschaftler an Bord der „Sonne“ konserviert und klassifiziert. Die Proben werden nun in Kühl-Containern von Santo Domingo nach Deutschland verschifft, wo sie eingehend analysiert werden. Diese Untersuchungen werden zwei weitere Jahre in Anspruch nehmen.
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