Auf seiner Tour durch Lateinamerika hat Deutschlands Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier den Regierungen in Brasilien, Peru und Kolumbien einen Besuch abgestattet. In Kolumbien hat er Minister auch das CEMarin, das deutsch-kolumbianische Exzellenzzentrum für Meeresforschung unter maßgeblicher Beteiligung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), besucht. Das Zentrum, das als ein hervorragendes Beispiel für Exzellenz durch Vernetzung gilt, wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert und ist mit der kürzlich bewilligten zweiten Förderphase auf dem besten Weg, eine dauerhafte Einrichtung zu werden. Unter anderem stehen die Biodiversität in Küstenregionen und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere im Zentrum der Arbeit am CEMarin. Von der hohen Qualität der Forschungen und der gelungen deutsch-kolumbianischen Kooperation konnte sich der Minister im direkten Gespräch mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern überzeugen.
„Für das CEMarin und damit auch für die Universität Gießen war der Besuch des Bundesaußenministers ein großer Vertrauensbeweis“, erklärt Prof. Dr. Thomas Wilke vom Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie der JLU, bei dem die Federführung für das Projekt liegt. Er und sein Kollege Prof. Dr. Bernd Werding, der einen großen Anteil auf Aufbau des Exzellenzzentrums hat, freuten sich über das augenscheinlich große Interesse des JLU-Alumnus Dr. Steinmeier an den Forschungen in Kolumbien. Der Besuch beim CEMarin (Center of Excellence in Marine Sciences) in Santa Marta erfolgte am Wochenende im Rahmen der Lateinamerika-Reise des Bundesaußenministers. Nach einem Rundgang durch die Forschungsbereiche und Labore schloss sich ein Gespräch mit kolumbianischen Doktorandinnen und Doktoranden an, die in den Bereichen Biologie, Chemie und Geologie arbeiten.
Das CEMarin im Nachbarland von Venezuela ist eines von weltweit vier Exzellenzprojekten der deutschen Außenwissenschaftsinitiative und wird am 27. und 28. April 2015 April auch Thema einer Veranstaltung an der Universität Gießen sein: Auf der Tagung „Internationale Hochschulkooperationen in der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik am Beispiel der Exzellenz- und Fachzentren“ werden deutsche und internationale Mitglieder der Fach- und Exzellenzzentren sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter des Auswärtigen Amtes Chancen und Herausforderungen der internationalen Hochschulkooperation sowie Szenarien zur Weiterentwicklung des Exzellenz- und Fachzentrenmodells diskutieren.
Mit der Universidad de los Andes verbindet die JLU Gießen seit 1963 die erste deutsch-kolumbianische Hochschulkooperation. Seit 2010 fördert der DAAD das CEMarin mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro. Ziele des Exzellenzzentrums für Meereswissenschaften sind die Durchführung von Forschungsprogrammen und -projekten, die Entwicklung und Innovation im gegenseitigen Interesse, die Schaffung von Wissen für die regionale, nationale und internationale Entwicklung sowie die Vertiefung von Bildung und Erziehung auf postgraduierter Ebene im Bereich der Meereswissenschaften.
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