Eine derzeit im Bau befindliche Dschungel-Autobahn und verschiedene Gas-Explorations-Projekte bedrohen eine der artenreichsten Regionen der Welt. Der Nationalpark Manú ist ein Naturreservat im Amazonasgebiet im Südosten Perus in der Region Madre de Dios und zu kleinen Teilen in der Region Cusco. Der dritte Nationalpark des südamerikanischen Landes ist eines der ältesten Schutzgebiete im tropischen Regenwald und umfasst eine Fläche von 18.812 km². Sein Zweck ist die Erhaltung der typischen Tier- und Pflanzenwelt wie auch die Bewahrung der Lebensart der ursprünglichen Bewohner, der autochthonen Indianer in diesem Teil des Amazonaswaldes. Bereits mit der Gründung erklärte die UNESCO den Nationalpark zum Biosphärenreservat und 1987 zum Weltnaturerbe. Eine wichtige Pufferzone des Nationalparks, das Nahua-Nanti-Reservat, ist durch Perus größtes Erdgasprojekt „Camisea“ gefährdet, auch indigene Völker sind bedroht. Die Fortsetzung der Bauarbeiten am Dschungel-Highway PE-5S, illegaler Holzeinschlag und Bergbau, sowie der Drogenhandel verschiedener krimineller Banden, könnte sich verheerend auf den „Parque Nacional del Manú“ auswirken.
Im Moment sind nur 109 Kilometer der insgesamt 1.074 Kilometer langen Straße befestigt. 74 Kilometer sind asphaltiert und 890 Kilometer befinden sich in der „Projektphase“. Die britische Tageszeitung „The Guardian“ hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und einen detaillierten Artikel veröffentlicht. Nach ihren Erkenntnissen würde sich der Bau der PE-5S verheerend auf die Park auswirken und die noch zum Teil in Isolation lebenden indigenen Völker massiv bedrohen. Die Region ist die Heimat von mehr als 1.000 Vogelarten, 1.200 Arten von Schmetterlingen, 2,2% der weltweit vorkommenden Arten von Amphibien und verschiedenen unkontaktierten Stämmen von Ureinwohnern.
Leider kein Kommentar vorhanden!