Venezuela Präsident Nicolás Maduro steht der wirtschaftlichen und politischen Lage im südamerikanischen Staat hilflos gegenüber. Im Stil eines angeschlagenen Boxers schlägt er wild und unkontrolliert um sich, setzt auf ein Klima der Angst und streut fast wöchentlich Gerüchte über Attentate und Umsturzversuche gegen ihn und seine Regierung unter das Volk. Wer in dem immer mehr in die Diktatur abdriftenden Land öffentlich über die Krise und das offensichtliche Missmanagement der Linksregierung spricht, läuft Gefahr in den Kerker geworfen zu werden und sich wegen Anstachelung zum Putsch gegen Präsident Maduro vor der durch und durch korrupten Justiz verantworten zu müssen. Große Ausnahme ist die katholische Kirche, die keine Repression durch das Regime scheut, die Scheuklappen ablegt und die Wahrheit über die katastrophalen Zustände den Menschen mitteilt. Am Sonntag (22.) hat Jorge Liberato Kardinal Urosa Savino die Verhaftung des Bürgermeisters der Metropolregion von Caracas als „willkürlich und gewalttätig“ bezeichnet.
Seit dem Tod von Präsident Hugo Chávez findet in Venezuela eine Schmierenkomödie statt, die ihresgleichen sucht. Dass der rhetorisch blasse Maduro seinem politischen Ziehvater nicht das Wasser reichen kann, ist bekannt. Aktuelle Umfragewerte verschiedener Meinungsforschungsinstitute belegen, dass die Popularität des regierenden Ex-Busfahrers bei der Bevölkerung gerade noch bei 20% liegt. Um von den gewaltigen Problemen im Land abzulenken, hat Maduro einen neuen Kreuzzug gegen die Opposition gestartet und am Donnerstagnachmittag (19.) Ortszeit Oppositionsbürgermeister Antonio Ledezma verhaften und im Militärgefängnis „Ramo Verde“ inhaftieren lassen.
Der Erzbischof von Caracas stellte fest, dass sich „Venezuela in einer Situation der schweren Menschenrechtsverletzungen“ befindet. Demnach sind seit Monaten friedlich demonstrierende Studenten im Gefängnis und in der Zentrale des Geheimdienstes Sebin inhaftiert, dabei sind sie „unmenschlicher Behandlung“ ausgesetzt. Angesichts dieser Tatsachen appellierte er an das Innenministerium und die Justiz, die Verfassung einzuhalten und bestätigte, dass es der katholischen Kirche bisher nicht gelungen sei, die seit mehreren Monaten inhaftierten Studenten Lorent Saleh, Gerardo Carrero und Gabriel Valles zu besuchen. Verwandte der Inhaftierten berichten seit Wochen, dass sie in ihren Zellen psychisch gefoltert werden.
Und warum macht die Kirche nichts für ihre Schäflein?
Was soll sie tun? Zu Massendemos aufrufen? Was bringt das? Noch mehr Gefangene, noch mehr Opfer, diese Kriminellen sitzen bereits zu fest im Sattel um sie mit Demos aus der Macht zu vertreiben.
Da haben alle zu lange gewartet und auf ein demokratischen Wandel gehofft, der kommt ja auch vielleicht in ein paar Jahrzehnten, wer weiss?
Ohh, Frau Alba, vor einigen Monaten klangen Sie aber noch ganz anders.
Und da stand die Regierungspartei noch nicht so schlecht in den Umfragewerten da, wie jetzt.
Wenn nun tatsächlich bis zu 80% der Bevölkerung mit Maduro und Hohlköpfen unzufrieden sind, müssen sie jetzt auf die Straße gehen. Aber in Massen und friedfertig! Die Leute können nur in Massen etwas bewegen. Aber dafür müssen sie auch ihren Hintern hoch kriegen. Und daran kann ich leider nicht glauben, bei der Mentalität dieses Volkes. Aber vielleicht ist der sinnlose Tod dieses 14-jährigen Jungen ja der Auslöser dafür.
Vorher hatte ich gehofft, dass es der Tod der Schauspielerin mit ihrem Mann, die ermordet worden sind, zum Auslöser wird. Aber da waren alle leider nur betroffen, mehr nicht.