Frank Weber hat den Einsatz für die Unterprivilegierten Boliviens zu seiner Lebenaufgabe gemacht. Die Ketten von Ungerechtigkeit, Analphabetismus, Gewalt und Verlassenheit zerbrechen – das will er in seiner Privatschule im bolivianischen Cochabamba. Die sozialistische Regierung des Landes legt ihm dabei nach eigenen Angaben immer mehr Steine in den Weg. Webers Schule verlangt als einzige Privatschule Boliviens kein Schulgeld und steht vor allem Angehörigen der unterprivilegierten Schichten offen, deren Unterstützung seit 1985 die Herzensangelegenheit Webers ist.
Zum ersten Mal in der 27-jährigen Schulgeschichte konnte Weber im November 2014 zwei Abschlussklassen mit insgesamt 57 Schülern zum Abitur führen. Auf ihre Zeugnisse mussten die Abiturienten ebenso warten wie ihre jüngeren Mitschüler. Die Regierung hatte die Zeugnisformulare nicht rechtzeitig geliefert. Die politische Situation im Land nannte Weber schon vor zwei Jahren als „nicht gut“. Meinungsfreiheit habe im sozialistischen System des Präsidenten Evo Morales keinen Platz. Besser geworden sei es seitdem nicht, im Gegenteil: „Die Situation hat sich verschärft“.
Die staatlichen Schulen befinden sich laut Weber am Gängelband der Regierung, welche die moderne Schulentwicklung ausbremst und die Schulen anhält, anti-imperialistisch und anti-westlich zu erziehen. Webers Privatschule, die mittlerweile 700 Schüler besuchen, bleiben schon mehr Freiheiten, um diese „staatlich verordnete Niveaulosigkeit abzufedern“.
Keine deutsche Schule
Auf staatliche Unterstützung kann Weber trotz seines sozialen Ansatzes nicht zählen. Baumaßnahmen werden ohnehin vor allem durch Spendengelder aus Deutschland finanziert, die Weber unter anderem bei seinen alljährlichen Tourneen einnimmt. In Oberkirch stellt er sein neues Programm am Samstag, 14. März, im Forum am HFG vor, tags zuvor besucht er die Johann-Wölfflin-Grundschule und das Hans-Furler-Gymnasium. Am Sonntag, 15. März, ist er ab 10.30 Uhr im Gottesdienst in St. Cyriak zugegen.
Auch wenn seine Schule in Cochabamba den Namen des verstorbenen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker trägt und der Schweinfurter Weber seine Prägung – er gab sein Theologiestudium für die Arbeit mit den Straßenkindern auf – nicht verleugnen kann, ist ihm eines wichtig: „Mir war es stets wichtig, dass es keine ›deutsche‹ oder ›katholische‹ Schule werden sollte, sondern vielmehr eine bolivianische Schule, von Bolivianern für Bolivianer“.
Der Kurs kommt offenbar an: Die Eltern, in deren Händen auch die Verwaltung des Solidaritätsfonds der Schule liegt, stehen nach Webers Angaben geschlossen hinter der Schule: „Sie wissen um die Verlogenheit des politischen Systems“.
Ach geh,gerade haben sie Morales für den beliebtesten Präsi in LA gewählt,was ich sowieso für ein absolutes Gerücht halte.Der Cocabauer ist doch keinen Deut besser als die anderen linken Säger hier.
So ist es. Wenn der täglich seine Quantität Coca vereinnahmt, dann träumt er von dem vielen Geld, das ihm HCF einstmals gesandt hatte.
Jetzt muss er beweisen was er kann. Kein Geld aus VE; jetzt muss ein anderes Ziel verfolgt werden: Verbreitung von sozialistischem Gedankengut.
Hut ab vor Herrn Weber!
Selbst der völlig unterbelichtete Morales erkennt, dass Bildung zu Streben nach Unabhängigkeit und Freiheit führt. Ich hoffe, Herrn Webers Schüler müssen nicht bald Bilder von Papa Fidel und Hofnarr Evo mit Buntstiften ausmalen, wie der Nachwuchs in Venezuela!
Ich kenne Herrn Weber und die Schule nicht, weiß aber von einer anderen Privatschule in Bolivien und deren Bedrängnisse…Evo hat in seiner Wahlrede in Sucre gesagt: wir sind keine Experten und Ingenieure…höchste Zeit, das zu ändern durch eine Bildungspolitik, die eben dies leistet, soll Boliviens Zukunft nicht weiter vom Ausland bestimmt werden und dazu sind alle Bildungseinrichtungen wichtig und unterstützenswert! D. Busse
Beim Schulsystem geht Bolivien im Moment seinen eigenen Weg und private Schulen sind unerwünscht, aber im Moment kann der Staat auf sie nicht verzichten, weil er auch ohne die Privatschulen nicht genügend Schulen hat, das ist aber wahrscheinlich das Ziel. Wir Lehrer hier in Bolivien müssen jetzt freiwillig einen Kurs belegen, der hauptsächliche aus ideologischer Schulung besteht. Freiwillig, aber wer Lehrer bleiben will, muss ihn wahrscheinlich demnächst haben – Lehrersein ist eben freiwillig….
Ganz bedenklich finde ich im Moment aber die Aussagen vom Präsidenten und seinem Vize, dass Regionen, die es wagen, mehrheitlich die Oposition zu wählen, kein Geld mehr für Projekte bekommen sollen – wenn das keine Diktatur ist, was ist das dann???
Formulierungen wie „Ein Land oder System geht seinen eigenen Weg“ bedeuten doch stets, dass dreckige Kommunisten dabei sind, Land und Volk dauerhaft seiner Freiheit zu berauben und zu versklaven. Jeder, der seinen Beitrag dazu leistet, dies zu verhindern, ist hoch willkommen.
Un wenn Bolivien’s Weg nicht weiter vom Ausland, sprich Kuba und Venezuela, bestimmt werden soll, dann muss es sich seiner roten Peiniger entledigen. Doch aus eigener Kraft wird das Volk es schwerlich schaffen, obwohl die Situation dort nicht so ausweglos erscheint, wie vor allem in Venezuela.