Nach Angaben der Zentralbank lag der Mangel an Konsumgütern in Venezuela im Monat Februar bei durchschnittlich 28 Prozent. Dies war der Höchststand der letzten Jahre und wurde von der staatlichen Institution ohne weitere Erklärung veröffentlicht. Der tatsächliche Mangel bei einigen Produkten wie Öl, Milch, Zucker, Maismehl und Toilettenpapier liegt allerdings deutlich höher und beträgt mehr als 90 Prozent. Dies bedeutet, dass diese Produkte in 9 von 10 Verkaufsstellen nicht erhältlich sind. „Die Situation ist mehr als kritisch. Der Mangel an grundlegenden Konsumgütern des täglichen Lebens ist jeden Tag in allen Verkaufstellen landesweit zu beobachten“, analysiert Jessica Grisanti, leitende Ökonomin beim Wirtschaftsinstitut „Ecoanalítica“.
Das südamerikanische Land befindet sich weder in einem Krieg noch leidet es unter einer Naturkatastrophe. Die aktuelle Krise resultiert aus einer Regierungspolitik, die das Land seit zehn Jahren unaufhaltsam Richtung Abgrund treibt. Vor über zehn Jahren erreichten die Exporte noch ein Rekordniveau, Dank der beispiellosen Ölpreis-Hausse zwischen 2002/2008 und 2010 und 2013.
Venezuela ist ein trauriges Beispiel dafür, wie eine katastrophale Links-Politik ein Land zerstört. „Es gibt in der Geschichte unseres Landes kein Beispiel dafür, wie Knappheit und Inflation die Bevölkerung auf Trab halten. Nach unseren Recherchen betrug die Inflation im Januar 11 und im Februar 8 Prozent. Wir werden am Ende des Jahres einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde erreichen und eine kumulierte Inflation von 150 bis 170 Prozent erreichen – beispiellos in der Geschichte“, so Grisanti.
„Bezüglich der Realitäten in Venezuela gibt einige historische Beispiele. Unter den wichtigsten sind die Sowjetunion (zwischen 1917 und 1991) und die meisten der ehemals sozialistischen Länder Mittel- und Osteuropas, China, Vietnam und natürlich Kuba (seit 1959) und Nicaragua (1979 bis 1990)“, bekräftigt Ökonomin Mario González Corzo, Professorin am Lehman College der City University von New York. „Zu den wichtigsten Ursachen für das, was auf Kuba passierte, zählen die übermäßigen staatlichen Eingriffe. Diese haben die Wirtschaft seit Anfang der sechziger Jahre stark beeinflusst. Preiskontrollen, Subventionen, erratische Planung (oft auf der Basis von politischen statt wirtschaftlichen Überlegungen), sowie der Mangel an ökonomischen Anreizen, spielten eine wichtige Rolle bei der Manifestation der Knappheit in der kubanischen Wirtschaft. Die kubanische Regierung hat allerdings gelernt – Venezuela wiederholt die selben Fehler“, fügt González hinzu. Nach ihrer Meinung führen staatliche Bevormundung, Mängel in der zentralen Planung, übermäßige Bürokratie, schrittweise Abschaffung des Privateigentums unweigerlich zum Niedergang einer Volkswirtschaft.
Ja, da ist nicht´s hinzuzufügen. Leider.