Brasiliens Regierung wird von einem gigantischen Korruptionsskandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobras erschüttert. Die aktuellen Korruptionsermittlungen rund um den Konzern werden schon jetzt als der größte Korruptionsskandal in der Geschichte des südamerikanischen Landes bezeichnet. Am Samstag (11.) gab die brasilianische Justiz bekannt, eine Untersuchung hinsichtlich des Erwerbs von 36 Kampfflugzeugen des Typs Gripen NG aus Schweden einzuleiten. Brasília hatte sich nach Jahren zäher Verhandlungen und wiederholten Aufschüben im Dezember 2013 für den Kauf der Kampfjets entschieden. Der Rüstungs-Deal hat ein Gesamtvolumen von rund 39,3 Milliarden Kronen (5,4 Milliarden US-Dollar) und ist in hohem Maße an einen Technologietransfer gekoppelt. Diese Vereinbarungen erlauben es Brasília, das Flugzeug in andere Länder Lateinamerikas und Afrika weiterzuverkaufen.
Die Bundesjustiz (Fiscalía Federal de Brasil) spricht von einem „möglichen Fall“ von Korruption. Durch zivil- und strafrechtliche Voruntersuchungen soll nun festgestellt werden, ob es bei Vertragsunterzeichnung zu „Unregelmäßigkeiten“ gekommen ist. Nach Berichten lokaler Medien ist die Anklagebehörde der Auffassung, dass zu dem im Jahr 2009 mit Saab vereinbarten Bedingungen bei Vertragsunterzeichnung im letzten Jahr eine zusätzliche Summe von 900 Millionen US-Dollar geflossen sei.
Die brasilianische Luftwaffe (FAB) argumentiert, dass der Preisunterschied aufgrund einer Währungsfluktuation entstanden ist, leugnet jede Unregelmäßigkeit und will der Bundesanwaltschaft „notwendige Erläuterungen“ mitteilen.
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