Aufhebung US-Embargo: Goldene Zeiten für Biotechnologie-und Pharmaindustrie auf Kuba

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Sektor Biotechnologie-und Pharmaindustrie wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen (Foto: BioCubaFarma)
Datum: 17. April 2015
Uhrzeit: 12:53 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Aufgrund von Interventionen durch US-Präsident Barack Obama wird Washington das kommunistische Kuba von der Liste der Terror unterstützenden Staaten streichen. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass über kurz oder lang das US-Wirtschaftsembargo gegen den Karibikstaat beendet wird. Damit wird den Castro-Kommunisten eine wichtige Grundlage entzogen, waren die USA doch über Jahrzehnte ein willkommener Sündenbock für das eigene – im Sozialismus übliche – Versagen. Der Sektor Biotechnologie-und Pharmaindustrie wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen und Milliarden von US-Dollar in die kubanischen Kassen spülen.

Im Gegensatz zum von der Pleite bedrohten Unterstützer-Staat Venezuela zeichnet sich die kubanische Regierung durch ihre Weitsicht aus. Die bereits vor Jahren angekündigten und inzwischen umgesetzten Reformen zeigen langsam, aber sicher, ihre Wirkung. Im April 2013 gab die kubanische Unternehmensgruppe “BioCubaFarma” bereits bekannt, ihre Exporte in den nächsten fünf Jahren verdoppeln zu wollen. José Luis Fernández Yero, Vizepräsident des Unternehmens für Biotechnologie- und Pharmaindustrie erklärte, dass sich die Gesamteinnahmen der Organisation in den letzten 5 Jahren auf 2,779 Milliarden US-Dollar beliefen und auf 5,076 Milliarden erhöht werden sollen.

“BioCubaFarma” besteht aktuell aus 38 großen Unternehmen, beschäftigt 21.613 Mitarbeiter und ist ein Zusammenschluss der Unternehmen “Quimefa” (Produzent von Medikamenten) und dem Wissenschafstpool für Biotechnologie. Die Organisation produziert Generika, therapeutische Impfstoffe und prophylaktische (vorbeugende) Biopharmazeutika, diagnostische und medizintechnische High-Tech-Geräte und arbeitet auch an der Entwicklung der Neurowissenschaften und Neurotechnologien.

Yero betonte, dass der internationale Markt die Erzeugnisse des Unternehmens immer öfter anerkennt. Nach seinen Worten werden derzeit 50 Produkte der Biotechnologie und pharmazeutischen Industrie in über 50 Ländern verkauft. Die Gruppe verfügt über Niederlassungen in fünfzehn Provinzen des Landes. “Auf Kuba gibt es eine Liste über 881 Arzneimittel, von denen 583 aus heimischer Produktion stammen und 298 importiert werden”, so der Manager.

Michael Anisfeld, Senior-Berater bei dem US-Unternehmen „Globepharm“ und Professor an der Universität bon Illinois, prophezeit der kubanischen bio-pharmazeutischen Industrie eine große Zukunft – nach Aufhebung des Handels- und Finanzembargos. Auf dem achten internationalen Workshop „Antiseptische Prozesse in der biopharmazeutischen Industrie“ in Havanna bezeichnete er am Mittwoch (15.) diesen Sektor als „zukünftigen und wichtigen Exporteur von pharmazeutischen und biotechnologischen Produkten“. Nach seinen Worten verkauft Kuba derzeit seine Produkte hauptsächlich in die afrikanischen und lateinamerikanischen Länder.

„Ihr zukünftiger Hauptmarkt werden die Vereinigten Staaten sein. Kuba verfügt bereits über eine gute Herstellungspraxis, die von der Weltgesundheitsorganisation bestätigt wurde. Die kubanische Industrie wird das Niveau noch erhöhen, US-Standards erreichen und in die Vereinigten Staaten exportieren. Kuba muss deswegen nicht bei Null anfangen – das Land hat schon lange sein eigenes Medikamentenkontrollsystem entwickelt“ so Anisfeld, vor 140 Teilnehmern aus Großbritannien, Frankreich, den Vereinigten Staaten, Deutschland, Italien, Spanien, Mexiko, Kolumbien und Argentinien in der kubanischen Hauptstadt.

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  1. 1
    Herbert Merkelbach

    Es gab einmal einen kommunistischen Führer auf deutschem Boden, der hieß Walter Ulbricht. Gegen Ende seinen Lebens, so um seine 76-78 Jahre, hatte er in gewisser Hinsicht eingesehen, dass der Sowjetkommunismus nicht die Butter auf dem Brot war oder ist. Also begann er mit gewissen Reformen im östlichen Teilstaat auf deutschem Boden. Das erweckte aber Misstrauen innerhalb seiner Führungsriege mit Erich Honecker und einigen anderen Altstalinisten seiner Mannschaft als auch in der Zentrale in Moskau. Ulbrichts Amtszeit war nach kurzer Zeit vor seinem Tode mit 80 Jahre abrupt zu Ende.
    Die Castros sind auch nicht mehr die jüngsten Zeitgenossen und ich frage mich, was kommt nach deren Tod auf Kuba zu? Wird es mit Reformen weitergehen oder wird eine neue Führung zurück zum orthodoxen Kommunismus gehen?

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