Das südamerikanische Land Kolumbien exportiert 96% seines Rindfleisches und 88% seiner Rinder in das Nachbarland Venezuela. Im Jahr 2010 erreichte der Viehbestand mit mehr als 23 Millionen Stück ein Rekordhoch, wurde in den Folgejahren jedoch systematisch abgebaut. Grund für diese Maßnahme waren laut Oscar Cubillos, Leiter des Planungsbüros des kolumbianischen Viehzüchterverbandes „Federación Colombiana de Ganaderos“ (Fedegan), starke klimatische Ereignisse und Probleme und Einschränkungen auf dem venezolanischen Markt.
Laut Cubillos betrugen die Exporte nach Venezuela im Jahr 2014 „rund 33.300 Tonnen lebende Tiere“, einhergehend mit einer „positiven Handelsbilanz von 90 Millionen US-Dollar“. In den letzten Monaten verzeichnet der Exportsektor eine große Instabilität. „Einer der Aspekte, die bei unseren Erzeugern für immer mehr Misstrauen und Unsicherheit für die Belieferung des venezolanischen Markt sorgen, ist die nicht rechtzeitige und oftmals ausbleibende Zahlung für erbrachte Leistung. Aufgrund der von der venezolanischen Regierung angeordneten Subventionen (Preisdiktat) nimmt zudem der Schmuggel über die Landesgrenze immer mehr zu“, so Cubillos.
Nach seinen Worten lagen die Ausfuhren im Dezember 2014 bei etwa 3,6 Millionen Kilogramm Rindfleisch, im Januar des folgenden Jahres bei 3,8 Millionen und im Februar bei 3,2 Millionen. Diese Schwankungen, verbunden mit der Unsicherheit bei den Zahlungen, haben eine Wippe-Effekt erzeugt. Das zusätzliche Problem einer sich verschärfenden politischen Instabilität hat dazu geführt, dass die kolumbianischen Rindfleischerzeuger auf der Suche nach neuen Märkten sind.
Dies gestaltet sich allerdings nicht so einfach. Der kolumbianische Viehmarkt ist voll und ganz für die Ausfuhr nach Venezuela eingerichtet, aktuell gibt es keine Möglichkeiten des Exports in große Volkswirtschaften wie Europa, Russland und die USA. Kolumbien verfügt nicht über die nötigen Standards oder Hygieneeinrichtungen, wie sie zum Beispiel von den großen US-Handelsketten gefordert werden.
Warum um den heißen Brei reden ? Wer nicht bezahlt bekommt nichts mehr geliefert,oder nur auf Vorkasse. Schöne Aussichten für uns hier überhaupt noch an Fleisch zu kommen.