Der ifo Index für die Weltwirtschaft ist von 95,9 Punkten im Vorquartal auf 99,5 Punkte gestiegen. Sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen verbesserten sich. Die WES-Experten gehen in diesem Jahr für die Welt von 2,3 Prozent Wirtschaftswachstum aus. Die Weltkonjunktur gewinnt langsam wieder an Fahrt. Das Wirtschaftsklima verbesserte sich in Europa deutlich, und hier insbesondere in Mittel- und Osteuropa. In Asien hellte es sich leicht auf und erreichte wieder seinen langfristigen Durchschnitt. In Nordamerika ging der Indikator um fast zehn Indexpunkte zurück, blieb aber weiter deutlich über seinem langjährigen Durchschnitt. In den GUS-Staaten erholte sich das Wirtschaftsklima leicht. Mit 53,8 Punkten liegt es aber weiterhin merklich unter seinem langfristigen Durchschnitt von 88,1 Punkten. Im Nahen Osten und Lateinamerika setzte sich der Rückgang des Indikators fort; er fiel auf den niedrigsten Wert seit fast sechs Jahren.
Nach Einschätzung der WES-Experten dürfte sich das Wirtschaftswachstum in Europa (1,7 Prozent) und den USA (2,7 Prozent) in diesem Jahr beschleunigen. Hingegen liegen die erwarteten Wachstumsraten für Lateinamerika (1,3 Prozent) und Asien (3,6 Prozent) unter den Vorjahreswerten. Für Russland und die Ukraine prognostizieren die Experten eine tiefe Rezession.
Laut der Studie kann der Wirtschaftsklima-Index nur für Chile als „günstig“ angesehen werden, wo er von 85 Punkten im Januar auf 113 im April anstieg und in Paraguay, wo er mit 127 Punkten stabil blieb. Mit dem Abstieg von 131 Punkten im Januar auf 100 Punkte im April rutscht Peru in die sogenannten neutrale Zone, wo sich auch Uruguay befindet. Neben Chile ist Argentinien das einzige Land, das eine Verbesserung im Geschäftsumfeld im letzten Quartal erreichte – der Index stieg von 63 Punkten im Januar auf 76 Punkte im April.
In Brasilien hat sich der Indes weitex verschlechtert (57 Punkte im Januar auf 49 Punkte im April) und wird nur noch von Venezuela übertroffen. Das erdölreichste Land bleibt der Staat mit der schlechtesten Bewertung in Lateinamerika (20 Punkte), vor Ecuador, wo der Index von 80 Punkten im Januar auf 46 Punkte im April fiel. Andere Länder bleiben auf dem Niveau „ungünstig“ (unter 100 Punkte) und alle zeigten eine Verschlechterung. Der Index in Bolivien fiel von 110 Punkten im Januar auf 92 im April, in Kolumbien von 90 auf 84 und in Mexiko von 84 auf 72.
Seit 1981 befragt das ifo Institut im vierteljährlichen Turnus Experten aus einer Vielzahl von Ländern zur Konjunkturentwicklung und zu anderen Wirtschaftsdaten in ihrem jeweiligen Beobachtungsgebiet. An der jüngsten Erhebung im April 2015 nahmen 1.092 Experten aus 115 Ländern teil. Eine ausführliche regionale Analyse wird im vierteljährlichen CESifo World Economic Survey veröffentlicht.
Die 20 Punkte sind ende des Jahres auch noch weg. Armes Venezuela !