Laut einer aktuellen Studie über Gewalt wurden im Jahr 2012 rund 42.000 Menschen im südamerikanischen Land Brasilien erschossen. Bezüglich „Waffenkriminalität“ ist dies der höchste Wert seit 35 Jahren. Die Studie von den Vereinten Nationen und der Regierung greifen auf die jüngsten verfügbaren Daten zurück und belegen, dass fast alle Todesfälle Morde waren. Mehr als die Hälfte der Getöteten waren junge Männer im Alter von bis zu 30 Jahren – zwei Drittel werden in dem Bericht als „Schwarze“ beschrieben.
Der brasilianische Kongress debattiert aktuell eine umstrittene Gesetzesvorlage, die den Zugang zu Schusswaffen begrenzen würde. Morde mit Schusswaffen stagnieren in den Bundesstaaten Rio de Janeiro und São Paulo auf einem hohen Niveau – steigen in den nördlichen und nordöstlichen Bundesstaaten des größten Landes in Lateinamerika allerdings kontinuierlich an.
Alagoas (Bundesstaat im Nordosten von Brasilien – Região Nordeste) gilt mit 55 Todesfällen durch Schusswaffen pro hunderttausend Einwohner als der „heftigste“ Bundesstaat. Die Studie hält fest, dass eine langsame/lahme Justiz, fehlerhafte polizeiliche Ermittlungen und eine flächendeckende Verfügbarkeit von Schusswaffen die Hauptursache für dieses Debakel sind. Brasilien hat sich demnach zu einer Gesellschaft entwickelt, in der vermehrt Waffen zur Lösung von „allen Arten von Streitigkeiten“ eingesetzt werden. Ein Gesetz, welches das Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit verbietet, ist bereits im Jahr 2004 in Kraft getreten.
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