Dutzende Kubaner wurden Ende April dieses Jahres in der Nähe der Jungferninseln abgefangen und befinden sich seit dem auf einem Boot der US-Küstenwache. Die kubanischen Behörden verweigern ihnen die Rückkehr nach Kuba, da ihr aktueller Status nicht dem zwischen Washington und Havanna vereinbarten Rückführungsabkommen entspricht. Die Staatsbürger der Karibikinsel hatten den Inselstaat St. Lucia mit einem Touristenvisum besucht und wollten von dort auf die Amerikanischen Jungferninseln (United States Virgin Islands) gelangen.
In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres erreichten 9.371 Kubaner die Vereinigten Staaten. Nach Angaben des kubanischen Forschungsinstituts an der “International University of Florida” ist dies eine Steigerung von 118% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2014. Jorge Duany, Direktor des Instituts, spricht von einem Phänomen, da der starke Anstieg der kubanischen Flüchtlinge nach dem 17. Dezember 2014 sprunghafte Ausmaße erreichte. Zu diesem Zeitpunkt gaben Washington und Havanna bekannt, nach mehr als 50 Jahren “Eiszeit” ihre diplomatischen Beziehungen wieder herzustellen und zu normalisieren.
Update 17. Mai
Kubas Regierung hat am Samstag (16.) angekündigt, dass 38 Migranten in ihr Heimatland zurückkehren können. Die Gruppe gehört zu fast 100 Flüchtlingen, die von der US-Küstenwache im Monat April aufgegriffen wurden.
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