Die Atacama-Wüste erstreckt sich entlang der Pazifikküste Südamerikas in etwa zwischen den Städten Tacna im Süden von Peru und Copiapo im Norden Chiles über eine Distanz von rund 1.200 Kilometern. Von West nach Ost werden drei Längszonen unterschieden: Die Küstenkordillere, das Zwischental und das Andenmassiv. In ihrem zentralen Bereich besteht schon seit wenigstens 15 Millionen Jahren ein hyperarides Klima. Es gibt Orte, an denen jahrzehntelang kein Regen registriert wurde. Wissenschaftler haben nun den trockensten Ort der Erde im chilenischen Teil der Wüste entdeckt. Ebenfalls fanden sie Beweise für Leben an diesem Ort und sind der Meinung, dass dies weitreichende Folgen für die Suche nach Leben auf dem Mars haben könnte.
Seit über einem Jahrzehnt gingen die Forscher davon aus, dass die Región Yungay in der Atacama-Wüste der trockenste Ort der der Welt sei. Bei neuesten Untersuchungen, die von einem nationalen Forschungsteam durchgeführt wurden, wurde eine noch trockenere Region gefunden. In María Elena Sur (MES) stellte das Team unter Leitung des Biologen Armando Azua-Bustos eine durchschnittliche atmosphärische relative Luftfeuchtigkeit (RH) von 17,3% und eine relative Bodenfeuchtigkeit von konstanten 14% (bis zu einer Tiefe von einem Meter) fest.
Dieser Wert ist laut Angaben der Forscher niedriger als die durch einen Roboter festgestellten Werte im Mars-Krater „Gale“. Der Durchmesser des Einschlagkraters auf dem „Roten Planeten“ beträgt etwa 154 km und sein Alter wird auf 3,5 bis 3,8 Milliarden Jahre geschätzt. Seit August 2012 erforscht der NASA-Rover Curiosity den Krater. „Überraschenderweise fanden wir in einem Bodenprofil aus María Elena Sur eine Reihe von lebensfähigen Bakterien. Damit konnten wir die Gegenwart des Lebens am trockensten Ort in der Atacama-Wüste bestätigen“, so Azua-Bustos in einem wissenschaftlichen Bericht. Er ist deshalb von einer möglichen Existenz mikrobiellen Lebens im Marsboden überzeugt.
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