Lateinamerika: ExxonMobil bestätigt „großen“ Ölfund vor Guyana

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"Deep Water Champion Platform" liegt vor Guyana (Foto: Exxon)
Datum: 21. Mai 2015
Uhrzeit: 15:41 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der US-amerikanische Mineralölkonzern „Exxon Mobil Corporation“ (ExxonMobil) hat am Mittwoch (20.) einen „erheblichen“ Ölfund aus Guyana gemeldet. Die Mitteilung birgt Brisanz, das Gebiet rund um den Fundort wird auch von Venezuela beansprucht. Als Kolonialerbe hat das südamerikanische Land Guyana auch die Grenzkonflikte mit den Nachbarstaaten übernommen. Venezuela, Nachbar im Westen, beansprucht das gesamte Gebiet westlich des Essequibo. Ein im Jahre 1899 von einer internationalen Vermittlungskommission gefällter Schiedsspruch, der damals von Venezuela angenommen wurde, bestimmte die heutigen Grenzen. In den 1960er Jahren wurden Informationen bekannt, die nach Ansicht von Venezuela die Voreingenommenheit der damaligen Vermittlungskommission bewiesen, woraufhin Venezuela seither seine Ansprüche auf die Grenzziehung entlang des Essequibo erneuerte. Caracas spricht von einer “Rückgewinnungszone” und kündigte mehrfach an, Bohrungen stören zu wollen.

ExxonMobil hat in dieser Region 200 Millionen US-Dollar in Explorationsbohrungen investiert, die “Deep Water Champion Platform” war Mitte März vor Guyana eingetroffen und begann mit ihren Bohrungen. Die Regierung von Guyana hatte Venezuela mehrfach davor gewarnt, die Offshore-Ölexplorationsbemühungen zu stören. Nachdem der an der Marktkapitalisierung zu den wertvollsten Unternehmen der Welt gehörende Konzern (lt. Financial Times Global 500) am 7. Mai von einer „vielversprechenden Bohrung“ berichtete, wurde nun von einem „großen Ölfeld“ berichtet.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Hombre

    ops…wenn man da nicht ein Oelfeld angebohrt hat, was auch unter Venezuela lagert?

    Gut, wer die Kohle hat kann es fördern…

    Vzla kann nur mit alten rostigen, russischen Granaten drohen, die nicht fliegen :)

  2. 2
    Caramba

    Nach dem was Venezuela für sich beansprucht liegt das komplett in Venezuela, westlich des Essequibo bedeutet gut die Hälfte von Guyana…..
    Allerdings sind die maritimen Grenzen in der Ecke auch mit Trinidad noch nicht endgültig zu aller Zufriedenheit geklärt.
    Und militärisch ist Venezuela Gigant im Vergleich….Guyana verfügt über ganze 4 Hubschrauber.
    Ich glaube aber nicht, dass das militärisch ausgetragen wird, so blöd, den USA einen Interventionsgrund zu geben, kann doch nicht mal Mad Burro sein, oder?

  3. 3
    Hombre

    Damit man den USA nicht wieder eine Intervention nachsagen kann, bohren sie vor deren Haustür nach Oel um eine Reaktion zu provozieren…so könnte es sein!
    Keine unintelligente Art der Kriegsführung gegen einen Narkostaat!

    • 3.1
      Caramba

      Na das ist jetzt aber 3 Ecken weiter spekuliert……
      Exxon bohrt da wegen Gewinn, Politik interessiert da nur wenn es die Geschäfte beeinflusst.
      Was allerdings auf die USA als Ganzes zutrifft…..und nach dem Aufbringen des Bohrschiffs durch Venezuela letztes Jahr hat sich Exxon sicherlich irgendwie rückversichert, für den Fall, das Venezuela Zicken macht.
      Trotzdem glaube ich, dass das auch die Castrobrüder wissen und Venezuela nicht in ein militärisches Abenteuer mit potenziell sehr üblem Ausgang schicken. Maduro alleine wäre sicher blöd genug – dass die ganzen Generäle und die Cubanos so blöd sind, glaub ich nicht.
      Die Castros haben 50 Jahre Übung, immer genau so weit zu provozieren, dass gerade noch nix passiert……

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