Das südamerikanische Land Paraguay ist Ausgangspunkt eines riesigen Zigarettenschmuggels und produziert über 10 Prozent aller weltweit geschmuggelten Zigaretten. Das kleine Nachbarland von Brasilien stellt legal 50 Mal mehr Zigaretten her, als seine Bewohner verbrauchen. Riesige Mengen gelangen auf undurchsichtigen Wegen und mit Hilfe korrupter Beamte nach Brasilien, Peru, Bolivien, Kolumbien und Venezuela. Nach Angaben der peruanischen Behörden kommen jährlich 350 Millionen Zigaretten (17,5 Millionen Packungen) von Paraguay über Bolivien nach Peru. Dies sind die offiziellen Zahlen, die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen.
In Brasilien hat der Konsument keine Probleme, sich eine Stange Zigaretten auf den lokalen Märkten für umgerechnet 3,50 Euro zu kaufen. In anderen südamerikanischen Ländern ist dies ebenfalls möglich. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stammen 18% aller in Peru verbrauchten Zigaretten aus Schmuggelware, die ein zusätzliches Risiko für die Gesundheit des Verbrauchers aufweisen.
Ware für den Schmuggelmarkt wird sehr oft in geheimen Fabriken unter unhygienischen Bedingungen hergestellt, ist von schlechter Qualität und wird sehr häufig unsachgemäß transportiert. „Diese Zigaretten sind doppelt schädlich. Während alle anderen Marken „nur“ krebserzeugendes Nikotin enthalten, finden wir in den Zigaretten aus Paraguay des öfteren fäkale Abfälle von Nagern und sogar Insektenbeine. Diese Mixturen können für Menschen mit einer Immunschwäche oder chronischen Krankheiten tödlich sein“, warnt Dr. Paul Altamirano, Arzt an der Universität San Marcos „Universidad Nacional Mayor de San Marcos“ in Lima.
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