Die Außenminister der EU und der Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC) kommen am Mittwoch (10.) in Brüssel zu einem zweitägigen Gipfel zusammen. Das zweite Gipfeltreffen EU-CELAC bzw. achte Gipfeltreffen EU-LAC findet zu folgendem Thema statt: „Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft: Für eine prosperierende, durch Zusammenhalt geprägte und nachhaltige Gesellschaft für unsere Bürger”. Die Gipfeltreffen sind das wichtigste Forum für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Europa und den lateinamerikanischen und karibischen Staaten. Die 33 Mitglieder der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) sind: Antigua und Barbuda, Argentinien, Bahamas, Barbados, Belize, Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Kuba, Dominica, die Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Grenada, Guatemala, Guyana, Haiti, Honduras, Jamaika, Mexiko, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Suriname, Trinidad und Tobago, Uruguay und Venezuela.
Mit einem Handelsvolumen von insgesamt über 200 Milliarden Euro ist die CELAC der fünftgrößte Handelspartner der EU. In den 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) und den 33 Ländern der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) leben über eine Milliarde Menschen. Nach einem massiven Rückgang im Jahr 2009 im Gefolge der Finanzkrise erholte sich der Wert der von der EU aus der CELAC eingeführten Waren und erreichte 2012 mit 112,3 Milliarden Euro einen neuen Höchststand, bevor er sich auf 98,6 Milliarden Euro im Jahr 2014 verringerte. Bei den 2009 ebenfalls rückläufigen Ausfuhren war die Erholung ausgeprägter. Nach dem Rekordwert von 117,5 Milliarden Euro im Jahr 2013 sank das Exportvolumen 2014 auf 110,6 Milliarden. Euro. Somit weist die Handelsbilanz der EU gegenüber der CELAC seit 2012 einen Überschuss auf, der im Jahr 2014 bei 12,0 Milliarden Euro lag.
Von den CELAC-Ländern waren Brasilien (mit einem Anteil von 33% an den Gesamtausfuhren der EU in die CELAC und von 32% an den Gesamteinfuhren der EU aus der CELAC) und Mexiko (mit 26% bzw. 18%) die mit Abstand wichtigsten Handelspartner der EU im Jahr 2014. Im Handel mit diesen beiden Ländern konnte die EU 2014 auch die höchsten Überschüsse vorweisen. Im Gegensatz dazu waren die Defizite der EU im Handel mit den folgenden CELAC-Mitgliedern 2014 am höchsten: Costa Rica (-2,9 Milliarden Euro), Kolumbien (-1,8 Milliarden), Peru : (-1,7 Milliarden), Chile (-1,3 Milliarden), sowie Trinidad und Tobago (-1,0 Milliarden Euro).
In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil der CELAC an den Importen aus Ländern außerhalb der EU (ExtraEU-Einfuhren) mit 5,9% annähernd stabil geblieben. Bei den Exporten ist hingegen der Anteil der CELAC von 5,4% im Jahr 2004 auf 6,5% im Jahr 2014 gestiegen. Alle CELAC-Länder zusammengenommen waren 2014 der fünftgrößte Handelspartner der EU nach den Vereinigten Staaten, China, Russland und der Schweiz. Bei den Warenexporten aus der EU in CELAC-Länder dominierten 2014 eindeutig die Industrieerzeugnisse mit einem Anteil von 87%. Umgekehrt machten 2014 Primärerzeugnisse 66% der Einfuhren aus, die aus CELACStaaten in die EU gingen. Somit wurde der von der EU 2014 bei den Industrieerzeugnissen im Handel mit der CELAC verzeichnete Überschuss von 67,8 Milliarden Euro weitgehend durch ein Defizit von 54,6 Milliarden Euro bei den Primärerzeugnissen kompensiert.
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