Die Vulkane Lateinamerikas schlafen nicht

tungurahua

Tungurahua erhöht eruptive Tätigkeit (Foto: Archiv)
Datum: 09. Juni 2015
Uhrzeit: 15:27 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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In den letzten Monaten kam es zu einer Zunahme der Aktivitäten mehrerer Vulkane in Lateinamerika. Experten weisen darauf hin, dass es sich bei den Naturereignissen keinesfalls um Zufälle handelt. Nach ihrer Einschätzung liegt es daran, dass viele der Kolosse auf dem zirkumpazifischen Feuergürtel „Ring of Fire“ liegen, der den Pazifischen Ozean von drei Seiten umgibt. Mindestens zwei Drittel aller im Holozän ausgebrochenen Vulkane sind dort zu finden. Auch starke Erdbeben treten entlang dieses Ringes gehäuft auf. Diese lösen bisweilen die für den Pazifik typischen Tsunamis aus.

Ausbrüche und Verstärkung der seismischen Aktivitäten traten in den letzten Wochen bei den Vulkanen Calbuco und Villarrica in Chile, Turrialba in Costa Rica, Tungurahua, Guagua Pichincha und Wolf in Ecuador, sowie am Nevado del Ruiz in Kolumbien, Concepción und Telica in Nicaragua, Fuego in Guatemala und dem Ubinas in Perú auf. Einige Ausbrüche beeinträchtigten den Flugverkehr, mehrfach musste die gefährdete Bevölkerung aus der Umgebung der Vulkane evakuiert werden. „Wir erleben einen Kampf der tektonischen Platten, diese Ausbrüche entsprechen dem geologischen Prozess auf der Erde. Manche Vulkane schlafen über einen längeren Zeitraum. Dies bedeutet allerdings nicht, dass sie sich nicht eines Tages wieder aktivieren und ausbrechen“, erklärt der argentinische Vulkanologe Alberto Caselli.

Laut einem Bericht des Anden-Komitee für Vorsorge und Betreuung von Katastrophen leben in den Städten von Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Peru bis zu 54 Millionen Menschen in Erdbeben gefährdeten Gebieten. Gemäß der Studie sind die städtischen Zentren von Lima (Peru), Quito, Guayaquil, (Ecuador), Armenia, Cali, Manizales, Popayán und Cúcuta (Kolumbien), die 59% der Anden-Gemeinschaft darstellen, am stärksten durch die Bewegung der tektonischen Platten gefährdet.

Die Nazca-Platte, die vor der Westküste Südamerikas liegt, bewegt sich nach Osten und kollidiert dort mit der Südamerikanischen Platte, einer kontinentalen Platte. Die Anden sind Teil des Pazifischen Feuerrings und eine Folge des Aufeinandertreffens der Nazca-Platte mit der südamerikanischen Platte. Sie bilden einen Raum stärkster seismischer und vulkanischer Aktivität. Die höchsten Vulkane der Erde befinden sich hier: Der 6.882 Meter hohe Monte Pissis (Argentinien) und der 6.887 Meter hohe Ojos del Salado (Chile).

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