Brasiliens Oberster Gerichtshof hat einstimmig ein Gesetz gekippt, welches bisher die Veröffentlichung nicht autorisierter Biographien untersagt hat. Laut Justiz war das Verbot verfassungswidrig, bei den Prominenten schrillen die Alarmglocken. In der Vergangenheit wurde die verbindliche Rechtsnorm stets dazu benutzt, die Veröffentlichung von kritischen Büchern zu verhindern oder bereits in Umlauf gebrachte Biografien aus den Regalen der Buchhändler zu entfernen. Carmen Lucia Antunes Rocha, stellvertretende Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, sieht die Entscheidung des Gerichts voll „im Einklang mit den Grundrechten auf die Freiheit des Denkens“.
Unter den Biografien, die es in den vergangenen Jahren nicht in die Regale der Händler geschafft haben, befinden sich einige der größten Namen in der brasilianischen Musikgeschichte. Roberto Carlos und Gilberto Gil hatten erfolgreich gegen eine Veröffentlichung ihrer Lebensbeschreibung geklagt, bereits gedruckte Bücher mussten aus den Läden verschwinden. Auch der ehemalige Fifa-Chef João Havelange ging gerichtlich gegen die Präsentation seines Lebenslaufes vor, er zitierte das brasilianische Zivilgesetzbuch. Dort ist das Recht auf Privatsphäre und das Recht auf Meinungsfreiheit festgeschrieben, welches zusätzlich durch die Verfassung des Landes geschützt ist.
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