Ecuador: „Karawane der Trauer für die Rückkehr des Tyrannen“ – Update

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Seit rund einer Woche demonstrieren Tausende in Ecuador (Foto: Screenshot YouTube)
Datum: 14. Juni 2015
Uhrzeit: 11:33 Uhr
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: Redaktion
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Seit rund einer Woche demonstrieren Tausende im südamerikanischen Land Ecuador gegen die Steuerreformen der Regierung von Präsident Rafael Correa (Erbschaftssteuer, geplante Abgabe auf Gewinne aus spekulativen Geschäften mit Immobilien). Unter den Demonstranten sind Oppositionskräfte und Regierungsanhänger, viele fordern den Rücktritt des Staatsoberhauptes. Am Freitag (12.) blockierten Hunderte von Demonstranten Straßen auf der Galápagos-Insel San Cristóbal, für einige Stunden war die Anbindung an den Flughafen unterbrochen.

Präsident Correa, der von einer „Demokratisierung des Reichtums“ spricht, bezeichnete die Situation in seinem Land als „sehr ernst“. Nach seinen Worten hat in einer Demokratie „jeder das Recht zu sprechen, das Recht auf Gewalt hat niemand“. Das linksgerichtete Staatsoberhaupt wittert eine Verschwörung und wird dabei von seinem Amtskollegen aus Venezuela unterstützt.

Dieser sprach am Samstag (13.) während einer kulturellen Veranstaltung in Caracas von einer Hass-Kampagne gegen Präsident Rafael Correa. Diese ziele nach Meinung von Maduro darauf ab, Correa zu stürzen und „ein Attentat zu rechtfertigen“. Nach eigenen Worten will Maduro, der Parallelen zu den Protesten in Venezuela sieht, bereits die die Mitglieder des Staatenbundes Union Südamerikanischer Staaten (UNASUR) alarmiert haben.

Update 15. Juni

Eine lange Kolonne von Autos hat am Sonntag die Zufahrtstraßen zum Flughafen in Quito blockiert. Die Demonstranten wollten Präsident Correa empfangen, der von seiner Reise nach Europa zurückkehrte (Gipfel der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (CELAC) und der Europäischen Union, Mailand Expo 2015). „Karawane der Trauer für die Rückkehr des Tyrannen“, lauteten die Botschaften in den sozialen Netzwerken. Darüber hinaus ist hat die Opposition für den nächsten Mittwoch (17.) zu einem „großen nationalen Marsch“ durch 35 Städte aufgerufen. Tägliche Demonstrationen sollen zudem in Städten wie Quito, Guayaquil, Ambato, Cuenca, Machala und Latacunga stattfinden.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Martin Bauer

    Dass Diktatoren und Politiker, die versuchen, ihr Land zur Diktatur umzugestalten, sehr leicht Hass auf sich ziehen, ist ja nur natürlich. Warum soll Correa da eine Ausnahme sein?

    Maduro selber hat es da relativ gut. Er ist einfach zu dämlich und zu unfähig, als das Hass gegen ihn ein tragfähiges Fundament finden könnte, ganz im Gegensatz zu seinerzeit Hugo Chávez. Maduro ist schlicht eine Nullnummer, um die Dummen oder Blinden davon abzulenken, dass hinter ihm ein bestialisches und sehr effizientes Team von Milliardendieben und Massenmördern steht.

  2. 2
    Herbert Merkelbach

    Es ist bezeichnend für einen Maduro, sich in die Angelegenheiten anderer (insbesonders lateinamerikanischer) Länder einzumischen oder seinen dümmlichen Kommentar dazu abzugeben, auf der anderen Seite, sich jegliche Einmischung in interne Angelegenheiten oder Kommentare über ihn und seine Regierung Venezuelas zu verbitten.
    Diese Doppelzüngigkeit eines Diebes, eines Nepotisten, eines Verbrechers, das sind die Merkmale dieser Clique in Caracas. Sie sollen alle am xxxxxxxxxx enden. Einer von denen hat schon die Hosen gestrichen voll, auch wenn er in Haiti dem US amerikanischen Gesandten seine Unschuld beweisen wollte. Wahrscheinlich hat T. Shannon ihm ein paar Pillen gegen Schlafstörungen für den Rückflug nach Caracas mitgegeben.

  3. 3
    babunda

    es rumort zur zeit in vielen lateinamerikanischen ländern, da kann brasilien und argentinien auch ein lied davon singen, überall unfähige präsidenten mit einer linksregierung.

  4. 4
    GBC

    Es waere evtl. gut in einem fundierten journalistischen Artikel auch zu erläutern, dass die Pressefreiheit und Meinungsfreiheit in unzähligen Fallen mit fraglichen Rechtsklagen zu Gunsten Correa’s gebrochen und verurteilt wurde…

    Die Worte Correa’s, dass in einer Demokratie „jeder das Recht zu sprechen, das Recht auf Gewalt hat niemand“… sind also ein Witz.

    Neuste Video’s zeigen auch, dass die Polizei Steine auf Demonstranten wirft…. haben sie das Recht auf Gewalt?

    • 4.1
      Redaktion

      Sie sollten die Suchfunktion benutzen. Latinapress hat fast 30.000 Artikel veröffentlicht und mehrfach über Einschränkungen wie Presse/Meinungsfreiheit berichtet. Gerne können auch Sie einen fundierten Artikel verfassen und der Redaktion zusenden.

  5. 5
    Der Bettler

    Redaktion,das ist richtig ! Außerdem wissen wir schon seit Jahren daß die Ecuador-Diva auf Kriegsfuß mit den freien Medien Reportern,und vor allem der Meinungsfreiheit der Menschen steht.Also nichts neues in linken Lagern.

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