Die Generalbundesanwaltschaft hat die brasilianischen Behörden aufgefordert, die Vertreibung von mindestens 2.000 Familien in einem Gebiet im Amazonas-Dschungel zu stoppen. Dort soll das riesige Wasserkraftwerk Belo Monte gebaut werden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat das Baukonsortium zahlreiche Abkommen (55) über die Umsiedlung der Einwohner gebrochen, die meisten Behausungen von Angehörigen der indigenen Ureinwohner wurden zwangsgeräumt. Das Büro der Staatsanwaltschaft hat einen vorläufigen Bericht vorgelegt um empfiehlt „einen dringenden Eingriff in die laufenden Prozesse, welche die Rechte der Bevölkerung verletzten“.
Das „Aproveitamento Hidrelétrica („Hydroelektrische Nutzung Belo Monte) ist ein in Bau befindliches Großprojekt zur Gewinnung von elektrischer Energie aus Wasserkraft am Rio Xingu, einem bedeutsamen Seitenfluss des Amazonas in Brasilien und war vom Kongress im Jahr 2005 genehmigt worden. Über drei Talsperren soll der Fluss zu zwei Stauseen mit einer Fläche von etwa der Größe des Bodensees gestaut werden. Dafür müssen nach offiziellen Angaben voraussichtlich etwa 20.000 Menschen umgesiedelt werden. Staudammgegner – betroffene Indigene sowie Umweltgruppen – sprechen von bis zu 40.000 Menschen.
Das Projekt wurde seit Erteilung der ersten Baugenehmigung Anfang 2011 bereits drei Mal durch gerichtliche Entscheidungen vorübergehend gestoppt, zwischenzeitlich wieder aufgenommen. Die Inbetriebnahme ist für 2015 geplant, wird sich allerdings verspäten.
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