Die Zahl der politischen Kurzzeitverhaftungen auf Kuba ist gegenüber den vergangenen Monaten besorgniserregend angestiegen. Die „Kubanische Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung“ berichtet von 674 politisch motivierten Festnahmen im Juli 2015. Auch die Gewalt gegen Bürgerrechtler gibt Anlass zur Besorgnis. Allein für den vergangenen Monat sind 21 Fälle von körperlichen Angriffen von Seite der kubanischen Staatssicherheit bekannt geworden, kritisiert die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsgesellschaft ist auch auf Kuba mit einer Gruppe vertreten.
Am vergangenen Sonntag nahm die kubanische Polizei demnach 60 Mitglieder der Bürgerrechtsorganisation „Damen in Weiß“ fest, darüber hinaus Bürgerrechtler, die die Damen bei ihrem Protestmarsch unterstützen wollten. Der Leiter des unabhängigen Bürgerrechtsprojekts „Estado de SATS“ Antonio Rodiles erklärte laut IGFM: „Die Repressionen gegen die kubanische Opposition steigen immer weiter, vor allem die Gewalt gegen unabhängige Bürgerrechtler ist auf dem Vormarsch“. Am 5. Juli erlitt Antonio Rodiles durch einen Faustschlag ins Gesicht von einem Beamten der kubanischen Staatssicherheit bei seiner Verhaftung eine Nasenbeinfraktur und musste operiert werden.
„Das unverhältnismäßig harte Vorgehen gegen friedliche Demonstranten zeigt die Angst des kubanischen Regimes, kurz vor dem für September geplanten Besuch von Papst Franziskus“, erklärt IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin.
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