Nach Zwischenfällen im Grenzgebiet hat Venezuela die Grenze zu Kolumbien bis auf weiteres geschlossen und in den Grenzgemeinden des Bundesstaates Táchira einen Ausnahmezustand ausgerufen (Verwaltungsbezirke Bolívar, Ureña, Junín, Capacho Libertad und Capacho Independencia). Gouverneur Vielma Mora wurde als Leiter dieser Operation ernannt. Die Opposition bezeichnete die Ausrufung des Ausnahmezustandes als „Versuchsballon des Regimes, um die im Dezember anstehen Parlamentswahlen auszusetzen“.
Maduro hatte am Mittwochabend (19.) Ortszeit die Schließung eines Grenzabschnitts zum Nachbarland Kolumbien angeordnet. In einem Interview gab er bekannt, dass Unbekannte auf Motorrädern drei Soldaten der venezolanischen Streitkräfte und einen Zivilisten mit Gewehren angegriffen hätten. „Ich habe die Bolivarischen Nationalen Streitkräfte angewiesen, die Grenze zu Kolumbien in San Antonio del Táchira und Ureña sofort für die Dauer von 72 Stunden zu schließen“, so Maduro.
Der regierende Ex-Busfahrer teilte ebenfalls mit, dass im letzen Jahr 144.000 Kolumbianer nach Venezuela ausgewandert sein sollen. „Nur von Januar bis Juli 2015 mehr als 121.000“, so Maduro. Nach seinen Worten flüchteten die Bürger Kolumbiens vor Gewalt, Krieg und Elend. Das sozialistische Venezuela mit seinen Errungenschaften soll dabei wie ein Magnet auf die Einwanderer wirken. Die Behauptungen des Staatsoberhauptes dürfen bezweifelt werden. Ein Regime, dass weder Inflationszahlen noch Kriminalitätsstatistiken veröffentlicht und jede Woche neue Verschwörungstheorien in die Welt setzt, legte auch für diese Behauptung keine Beweise oder aussagekräftigen Statistiken vor.
144.000 Kolumbianer nach Venezuela???
Hatte die FARC so viele Mitglieder?