Grenzkonflikt Kolumbien – Venezuela: Nachhilfe für Präsident Maduro aus Bogotá – Update

santos

Kolumbiens Staatsoberhaupt gilt als besonnen und souverän (Foto: Presidente)
Datum: 23. August 2015
Uhrzeit: 16:16 Uhr
Leserecho: 12 Kommentare
Autor: Redaktion
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Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hat am Samstag (22.) Venezuelas Entscheidung zur Schließung der Grenze auf unbestimmte Zeit und der Verhängung des Ausnahmezustandes für zwei Monate (60 Tage) in fünf Grenzstädten kritisiert. Die venezolanische Verfassung sieht zudem vor, dass der Ausnahmezustand um weitere zwei Monate (60 Tage) verlängert werden kann. Die für den 6. Dezember geplanten Parlamentswahlen könnten durch diese Maßnahme abgesagt werden.

Nach Meinung von Santos profitierten von der Schließung der Grenze nur die Verbrecher – viele unschuldige Menschen, darunter auch Kinder, müssen jedoch leiden. Um Verbrecher und kriminelle Gruppen in der Grenzregion abzuschrecken, sei eine Zusammenarbeit und keine einseitige Schließung erforderlich. „Wenn wir zusammenarbeiten sind diejenigen, die verlieren, die Kriminellen. Aber in der Nähe der Grenze gibt es keine Koordination und deshalb sind die einzigen Gewinner die Verbrecher“, so Santos. Das Staatsoberhaupt betonte, dass er seinen Amtskollegen davon überzeugen möchte.

Santos nahm auch Stellung zu den Äußerungen von Maduro, der die Situation an der Grenze mit den Masseneinwanderungen von Afrikanern und Asiaten nach Europa verglich. „Diesen Behauptungen fehlt jede Logik – zudem gibt es keine verlässliche Daten/Beweise. Migranten aus Afrika migrieren, weil die wirtschaftliche Situation und die Lebensqualität in Europa besser ist. Vergleicht man die beiden Seiten der Grenze (Kolumbien-Venezuela), passiert allerdings das Gegenteil. Wenn wir die Indikatoren betrachten und hinsichtlich Wirtschaftswachstum, Schaffung von Arbeitsplätzen, Investitionen und Produktivität Kolumbien mit Venezuela vergleichen, stellt sich die Situation ganz anders dar“.

Update 24. August

Präsident Santos hat darauf hingewiesen, dass die Behauptungen Maduros hinsichtlich der nach Venezuela eingewanderten Kolumbianer nicht stimmen. „Offizielle Daten belegen, dass in diesem Jahr maximal 8.000 Kolumbianer nach Venezuela übergesiedelt sind“, so das Staatsoberhaupt. Venezuelas Präsident hatte behauptet, dass „mehr als 121.000 Kolumbianer in diesem Jahr auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen“ in Venezuela eingewandert sind. International wurden die Behauptungen aus Caracas allerdings nicht ernst genommen, zudem präsentierte Maduro wie gewohnt keine Beweise (Statistiken) für seinen Sprechakt.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Malte

    Ein Schuft, der Böses dabei denkt. Ist doch schon lange offensichtlich, dass der kolumbianische Wanderarbeiter die Wahlen abblasen wird!

    • 1.1
      Herbert Merkelbach

      So ist es. Jeder politisch denke Mensch MUSS erkennen, dass es diesem Halunken aus Cúcuta daran gelegen ist, die Macht für IMMER zu behalten.
      Er weiß schon, dass die Chavisten die Wahlen am 6.12.15 verlieren werden, sollten sie frei und fair stattfinden. In dieser Beziehung gibt es noch ein Hindernis: die letzten Parlamentswahlen waren gefälscht. Es ist nur schwierig, wenn zu viele Menschen wählen gehen, wie soll man und kann man so manipulieren, dass es nach fair und gerecht aussieht. Die Alternative wäre die Wahlen aufgrund eines Ausnahmezustandes im Lande auszusetzen. Initiieren kann man eine Menge um diesen Zustand hervorzurufen. Meine Meinung tendiert auch zum zu letzt genannten. Dass was an der Grenze zu Kolumbien im Moment geschieht ist nur eine Generalprobe für den Dezember 2015.

  2. Deportationen von Kolumbianern massenhaft,welche in San Antonio de Tachira(grenzstadt) wohnen.Ohne Vorstrafenregister zu haben,aus ihren Häusern gejagt.Die Häuser werden von der venezolanischen Nationalgarde mit Buchstaben markiert.Methoden wie im 3.Reich.Deportationen von Kindern.Verletzung von Menschenrechten.Wo ist die UNO ,die OAS…..? Nur um abzulenken und verlorene Parlamentswahlen zu verhindern.Maduro regiert seit seiner ergaunerten Wahl mit Ausnahmerechten.Der deklarierte Ausnahmezustand und Grenzschliessung ist laut venezolanischer Verfassung ohne juristisches Argument.

  3. Es spielt sich ein humanitäres Drama ab an der Grenze.Zu Massen werden Kolumbianer,welche teils Jahrzehnte in San Antonio del Tachira wohnen (venezolaische Grenzstadt) aus ihren Häusern vertrieben und nach Kolumbien deportiert.Die Nationalgarde kennzeichnet dann die Häuser der Kolumbianer im Stil des 3.Reichs mit den Buchstaben R…..Auch Kinder werden deportiert.Maduro regiert seit seinem ergaunerten Wahlsieg 2013 fast ununterbrochen mit Sondergewalten.Die Grenzschliessung und der verhängte Ausnahmezustand sind verfassungswidrig.Nur weil sie die Parlamentswahlen im Dezember verloren sehen,suchen sie seit Monaten Konflikte um diese zu anullieren.Das Problem ist,dass viele Unschuldige hereingezogen werden.Menschenrechtsverletzungen und polizeiliche,militärische Übergriffe auf die Grenzbevölkerung.Da muss bald die OAS und UNO die Resolutionen zum Schutz der Menschenrechte geltend machen.

    • 3.1
      der Reisende

      anaconda du hast mit deinem Kommentar 100% Recht aber was kann man von diesem Korrupten Haufen von OAS und UNO erwarten ??? ich denke nichts und die werden keinen Finger für das Land
      hier krumm machen also vergesst alle diesen xxxxxxxxhaufen von OAS und UNO.

  4. Warum Deportieren sie nicht die anderen „Kolumbianer“ ,wie z.b Maduro und die FARC,welche idie Grenze zu Venezuela überstreiten mit ihren Kokainladungen Tag und Nacht ohne Kontrolle von Seiten der venezolanischen Behörden? Klar die liefern ,das Kokain,welches dann mit Hilfe der Militärs mittels Kleinflugzeugen nach Mittelamerika transportiert wird.Cartel de los soles ……an Cartel de sinaloa..

  5. 5
    oskar

    Hier in der Schweiz ist nichts zu lesen oder hören über irgendwelche Probleme in Venezuela.Die vorwiegend Linken Medien sind auch nicht scharf Ihr früheres Idol Chavez in den Dreck zu ziehen.Die UNO ist auch nur eine Kasperletruppe die mit dem Zeigefinger drohen kann,mehr nicht.Wenn ich im Geschäft erzähle was in Venezuela im Moment abgeht ,heisst es nur kann gar nicht sein wir hören nichts davon.Ich werde im Dezember das erstemal seit 13 Jahren nicht nach Venezuela Reisen da ich für Dezember das schlimmste erwarte.Habe meiner Stieftochter empfohlen zu uns in die Schweiz zu reisen und hier im schlimmsten fall schwarz zu Leben .

    • 5.1
      anaconda

      Klar hört man wenig im Ausland,die Zustände sind absurd und die Repression ist brutal.Die Justiz nur Handlanger der Mafia im Präsidentenpalast.Vereinzelte Proteste werden unterdrückt und totgeschwiegen.Noch herrscht viel „Friedhofsruhe“,eher die Ruhe vor dem Sturm.Selbst für die meisten Konformisten,Opportunisten verschliessen sich alle Türen.Ja jeden Tag schwieriger aus dem Land zu kommen,ein Besuch im Dezember ist bestimmt nicht ratsam.Versuche im November über Kolumbien auszureisen.

  6. 6
    gringo

    Nachhilfe???? Nachhilfe setzt gewisses Wissen voraus.
    Davon gibt es aber bei Mad Duro nichts.

  7. Je dümmer Maduro,desto besser für die Blutsauger aus Kuba.Die falschen Castros tanzen auf allen Hochzeiten gleichzeitig.Während sie sich USA annähern,um zu sehen was sie finanziell rausschlagen können,lassen sie ihre Melkkuh Venezuela nicht aus den Krallen.

  8. 8
    annaconda

    Zumindest der Neue Generalsekretär der OAS ist etwas mehr aktiv.Maduro,die Wahlbehörde greifen ihn laufend an.Das ist ein gutes Zeichen.Denn der fruhere Herr Insulza sowie auch Präsident Santos sind auf gut deutsch gesagt Weicheier,auch wenn sie sich gerne als diplomatisch verkaufen.Santos hätte die Möglichkeit,Maduros kolumbianische Geburtsturkunde auf den Tisch zu legen.Warum hat sich wohl Maduro die Kolumbianer ,als Angriffläche erwählt.Klar weiss,dass von Santos ausser ein paar milde Kritiken nichts zu erwarten ist.Mit Guayana,welches er auch im Visier hatte um externe Konflikte zu suchen,hat er sofort eine drastische Reaktion erfahren.Daraufhin hat er gekniffen und sich Kolumbien auserkoren.Unglaublich was dieser Hitler/Kim Jong Un Verschnitt sich auch international heraus nimmt.

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