Die Bürgermeisterin der brasilianischen Stadt Bom Jardin (45.000 Einwohner) ist seit elf Tagen auf der Flucht. Der 25-jährigen Lidiane Leite wird Veruntreuung des Bildungsfonds vorgeworfen, „ihre“ Stadt im Bundesstaat Maranhão (Nordosten) regierte sie vom heimischen Wohnzimmer aus per WhatsApp Messenger. Leite hat bis Dienstag (1. September) Zeit sich der Justiz zu stellen, danach wird sie mit internationalen Haftbefehl gesucht.
Lidiane liebte den Luxus, über Facebook und Twitter prahlte sie mit ihrem teuren Kleidern und exklusiven Schmuck. „Bevor ich Bürgermeisterin wurde, war ich arm und hatte nur einen Land Rover. Jetzt fahre ich einen Toyota SW4. Gott sei Dank ist Geld kein Problem mehr. Ich kann kaufen, was ich will und gebe es aus, wie ich es mag“, lauteten die Nachrichten in den sozialen Netzwerken.
Ihr Ex-Freund/Manager/Berater Beto Rocha hatte bereits im Jahr 2012 für das Amt des Bürgermeisters kandidiert. Als er wegen Korruptionsvorwürfen von der Kandidatur ausgeschlossen wurde, trat Leite an dessen Stelle und wurde prompt gewählt. Einmal vereidigt, ernannte die Bürgermeisterin Rocha zum Sekretär für politische Angelegenheiten. Das Paar zog in die 270 Kilometer entfernte Bundeshauptstadt São Luís, von wo aus Leite täglichen Kontakt mit ihren Mitarbeitern hielt.
Am 20. August hatte die Justiz Beweise für Veruntreuung von staatlichen Geldern entdeckt. Rund vier Millionen US-Dollar sind verschwunden, Lehrer an den Schulden erhielten kein Gehalt. Am Wochenende war die stellvertretende Bürgermeisterin zum neuen Stadtoberhaupt vereidigt worden und versprach eine vollständige Untersuchung des Falls.
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