Von Januar bis August dieses Jahres wurden in der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro 15.241 Fälle (Ausbruch) von Dengue registriert. Dies ist nach Angaben der Stadtverwaltung ein Anstieg von 633% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres (2.079). In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres infizierten sich 52.877 Menschen mit dem Virus – 729% mehr als im Vergleichszeitraum von 2014 (6.378). Die Gesundheitsbehörden bezeichnen die Zahlen als alarmierend und befürchten eine Epidemie.
Zwei Faktoren werden für den heftigen Anstieg der Infektionskrankheit verantwortlich gemacht. Die Wintersaison, in der die Temperatur eigentlich milde Werte erreichen soll, war von hohen Tagestemperaturen geprägt. Denguefieber wird durch einen der vier Serotypen (DENV-1 bis DENV-4) des Dengue-Virus verursacht und möglicherweise ist in der Region einer der seit Jahren nicht mehr im Umlauf befindlichen Typen aufgetaucht. Deshalb hat die Bevölkerung keine ausreichende Immunität gegen diesen Serotyp.
Bis Juni 2015 wurden in Brasilien 886.800 Fälle von Dengue offiziell bestätigt (Vorjahr 591.000). Die Krankheit, die Fieber und Gelenkschmerzen auslöst, hat in den ersten 15 Wochen des laufenden Jahres 229 Menschen das Leben gekostet. Laut dem aktuellen Bericht des Ministeriums für Gesundheit wurden aus 4.265 der 5.570 Verwaltungsbezirke (77 Prozent) Dengue-Infektionen gemeldet.
Da die Häufigkeit von Fällen in Brasilien bei fast 400 pro 100.000 Tausend Einwohner liegt, bezeichnet der Index der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dies als epidemiologische Situation. Obwohl Brasilien immer wieder von Dengue-Epidemien heimgesucht wird, ist die Lage in den Krankenhäusern beschämend. Unzählige leidende Patienten liegen auf den Gängen, das Gesundheitssystem der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas versagt jämmerlich.
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