Der aus Argentinien stammende Papst Franziskus wird am Samstagnachmittag (19.) Ortszeit in der kubanischen Hauptstadt eintreffen und bis Dienstag (22.) auf der kommunistischen Karibikinsel verweilen. Politisch brisante Termine stehen nicht auf dem Besuchsprogramm des Pontifex, der die soziale Freundschaft als eine der schönsten Dinge bezeichnet. Regimekritiker auf Kuba werden wie im „Bruderstaat“ Venezuela mit Verhaftungen, Prügel und Berufsverbot schikaniert, wenige Tage vor dem Besuch des Papstes sind in Santiago de Cuba mehr als 100 Dissidenten festgenommen worden. Am Samstag gab die kubanische Kommission für Menschenrechte und nationale Versöhnung bekannt, dass innerhalb weniger Stunden Tausende Obdachlose, zerlumpte Gestalten und Bettler von Beamten der Staatssicherheit von den Straßen und öffentlichen Plätzen Havannas „entfernt“ und an einen unbekannten Ort verfrachtet wurden.
Die Kommission spricht von „sozialer Säuberung“, die Realität der längst maroden Diktatur ist ein schlechtes Image in den internationalen Fernsehstationen. „Wir sind wirklich wütend und besorgt, denn wir sehen hier eine echte soziale Säuberung von der kubanischen Regierung“, berichtet Elizardo Sánchez Santacruz, Präsident der „Comisión Cubana de Derechos Humanos y Reconciliación Nacional“ (CCDHRN). „Papa Francisco“ kann allerdings zugetraut werden, dass er politisch heikle Themen anspricht – ein großes öffentliches Tamtam benötigt er dafür nicht.
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