Das Wetterphänomen „El Niño“ könnte in diesem Jahr besonders heftig ausfallen und für katastrophale Verhältnisse in mehreren Regionen Lateinamerikas sorgen. Das Nationale Institut für Zivilverteidigung von Peru (INDECI) befürchtet drastische Auswirkungen auf die Bevölkerung in den nördlichen Regionen der Andenrepublik, Präsident Ollanta Humala hat bereits für 14 Regionen den Ausnahmezustand erklärt und per Dekret den Gesundheitsnotstand in zwanzig Regionen ausgerufen. Die Klimaanomalie wird auch zur großen Bedrohung für die Olivenproduktion des Landes, die Regionaldirektion für Landwirtschaft (DRA) zeichnet ein düsteres Bild.
Schätzungen für das Jahr 2016 gehen davon aus, dass sich die Olivenernte in der Region Tacna (grenzt im Westen an den Pazifik, im Osten an Bolivien und im Süden an Chile) wegen der erwarteten hohen Temperaturen und starken Regenfälle um mehr als 70% verringern könnte. Laut Fabio Salas, Direktor der DRA, werden in Tacna bis September dieses Jahres auf 15.940 Hektar Olivenbäume kultiviert. Sollten die Prognosen der Wissenschaftler hinsichtlich der Intensivität von „El Niño“ eintreffen, sind nach seinen Worten „über 13.998 Hektar Olivenanbaufläche betroffen“. Bereits 1997/98 wurden in der Region alle Kulturen zerstört.
Achtzig Prozent des von Peru exportierten Olivenöls kommt aus Tacna. „Das Jahr 2016 wird ein entscheidendes Jahr sein. Brasilien, unser wichtigster Exportmarkt, befindet sich in einer Wirtschaftskrise. Wenn wir nun von der prognostizierten Stärke von El Niño ausgehen, könnten die Ergebnisse katastrophal sein. Wir müssen mit den Behörden wichtige/vorausschauende Schritte unternehmen“, so Luciana Biondi, Präsidentin von Pro Olivo (16-Vermarkter und Hersteller von Olivenöl).
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