Durch Bodenerosion und Raubbau ist das fruchtbare Land Haitis seit der Besiedlung 1492 auf fast 50 % geschrumpft. Der Regenwald war bereits 1990 zu 98 % abgeholzt, was zu Desertifikation führt. Die Landwirtschaft im Nachbarland der Dominikanischen Republik wurde durch Abholzung zerstört und kann weder die eigenen Bürger ernähren noch durch Export genügend Devisen generieren. Eine der letzten Möglichkeiten ihre Familien zu ernähren ist für viele Haitianer die Herstellung von Holzkohle. Damit verbunden ist die immer weiter fortschreitende Abholzung von tropischen Wäldern im Land. Auch die edelsten Holzarten werden so vergeudet. In der Hauptstadt Port-au-Prince steigt mangels anderer Energiequellen der Bedarf an Holzkohle, über 80% der Einwohner benutzen diesen Brennstoff, um ihr Essen zu kochen. Um diesem Teufelskreis zu entkommen, haben Vertreter der haitianischen Regierung und verschiedene internationale Partner in der vergangenen Woche am Rande der 70. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Wiederaufforstung im verarmten Karibikstaat voranzutreiben.
Haitis Verteidigungs- und Außenminister Lener Renauld, Dominique Pierre (Minister für Umwelt), Frankreichs Ministerin für Ökologie, Ségolène Royal und internationale Akteure/Aktivisten wie Fernando Sulichin, Sean Parker, Phillip Caputo und Sean Penn waren die Unterzeichner eines Protokolls zur Durchführung wichtiger Vorhaben zur Wiederaufforstung in Haiti. Die Unterzeichnung dieses Abkommens fand am Montag (28.) an der französischen Mission bei den Vereinten Nationen in New York in Gegenwart von Frankreichs Präsident François Hollande und dem französischen Außenminister Laurent Fabius statt. Die Initiative mit dem Titel „Haiti schlägt Wurzeln“ markiert einen wichtigen Wendepunkt in der Bekämpfung der Entwaldung in Haiti und ist Teil der 21. Konferenz der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen zum „Klimawandel 2015“ (COP21 / CMP11-Paris 2015).
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