Laut der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und Karibik (CEPAL) leben in Lateinamerika rund 45 Millionen Angehörige indigener Völker. Indigene Völker oder autochthone Völker sind nach einer international geltenden Definition diejenigen Bevölkerungsgruppen, die Nachkommen einer Bevölkerung sind, die vor der Eroberung, Kolonisierung oder der Gründung eines Staates durch andere Völker in einem räumlichen Gebiet lebte, und die sich bis heute als ein eigenständiges „Volk“ verstehen und eigene soziale, wirtschaftliche oder politische Einrichtungen und kulturelle Traditionen beibehalten haben. „Indigen“ bedeutet soviel wie „in ein Land geboren“, was den besonderen Bezug aller indigenen Völker zu ihrer natürlichen Umwelt ausdrücken soll. Schätzungen gehen davon aus, dass es weltweit etwa 370 Millionen Angehörige dieser Bevölkerungsgruppe gibt.
Die „Comisión Económica para América Latina y el Caribe“ schätzt, dass in der Region Lateinamerika mehr als 800 indigene Völker leben. Allerdings wird angenommen, dass 200 mehr oder weniger „versteckt“ in freiwilliger Isolation leben. Die Länder mit der größten Zahl an indigenen Völkern sind demnach Brasilien (305), Kolumbien (102), Peru (85), Mexiko (78) und Bolivien (39 und damit 62,2 Prozent der Bevölkerung). Indigene Völker sind traditionell ihrer Kultur bedroht und weisen hohe Armutsraten aus. In Brasilien, Kolumbien und Bolivien sind 70, 35 und 13 Volksstämme von einem „physischen oder kulturellen Verschwinden“ bedroht.
Aufgrund dieser Tatsache fordert die „CEPAL“ die Regierungen der lateinamerikanischen Länder dazu auf, ihre öffentliche Politik zu bedenken/ändern und die Rechte der indigenen Völker, einschließlich ihrer Perspektiven, zu respektieren. Eine Verbesserung diesbezüglich fördert den den Bau von multikulturellen Gesellschaften, von denen letztendlich alle profitieren.
Leider kein Kommentar vorhanden!