Im Rahmen einer Kontrolle eines Containers aus Paraguay haben Beamte der Ermittlungsgruppe Hafen des Zollfahndungsamts Hamburg bereits am 10. August 2015 rund 80 Kilogramm Kokain in Grillkohle entdeckt. Der Container war zuvor von den Ermittlern der Ermittlungsgruppe Hafen im Rahmen ihrer Risikoanalyse für eine nähere Kontrolle durch die Zollfahnder selektiert worden. Unregelmäßigkeiten innerhalb der handelsüblichen Grillkohlesäcke bei der Durchleuchtung mit einem mobilen Röntgengerät und die manuelle Kontrolle führten zum Auffinden zahlreicher Holzkohlebriketts, die gepresstes Kokain enthielten. Das gepresste Kokain war professionell zu je circa 100 Gramm mit einer Kohleschicht überzogen, als Holzkohlebrikett getarnt und gemischt mit echter Grillkohle in den Grillkohlesäcken versteckt.
Ermittlungen des Zollfahndungsamts Hamburg mit maßgeblicher Unterstützung durch Ermittlungsbeamte der Kriminalpolizeiinspektion Augsburg und des Zollfahndungsamts München führten die Fahnder zum Empfänger des mit Grillkohle und Kokain beladenen Containers, eine Firma in der Nähe von Augsburg. Als Hintermänner des Einfuhrschmuggels konnten drei Personen ermittelt werden. Dabei handelt es sich um den Inhaber der Empfängerfirma, ein 34-jähriger Pole, sowie weitere im Zusammenhang mit der Einfuhr tätig gewordene Personen, ein 61-jähriger Italiener und ein 48-jähriger Deutscher.
Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hamburg wurden am 7. Oktober 2015 durch Beamte des Zollfahndungsamts Hamburg die durch das Amtsgericht Hamburg erlassenen Haftbefehle gegen die drei Verdächtigen in der Nähe von Augsburg vollstreckt, die sich nun in Untersuchungshaft befinden. Weiterhin wurden die Geschäftsräume der Empfängerfirma sowie die Privatanschriften der drei Festgenommenen durchsucht. Unterstützt wurde das Zollfahndungsamt Hamburg bei seinen Maßnahmen durch Beamte des Zollfahndungsamts München, dem Hauptzollamt Augsburg und der Kriminalpolizeiinspektion Augsburg. Bei den Durchsuchungen konnte diverses Beweismaterial in Form von schriftlichen und elektronischen Aufzeichnungen gefunden und sichergestellt werden.
„Mit der Festnahme der Hintermänner im Zusammenhang mit diesem Kokainschmuggel konnte die Zollfahndung ihr primäres Ziel, nämlich die Bekämpfung mittlerer und schwerer Kriminalität und damit die Zerschlagung von Täterstrukturen, erfolgreich erfüllen. Solche Festnahmen sind der Schlüssel dafür, die internationale Rauschgiftkriminalität nachhaltig zu stören und zu bekämpfen“, so Niels Hennig, Pressesprecher des Zollfahndungsamts Hamburg. Das in der Holzkohle sichergestellte Kokain weist einen hohen Kokainwirkstoffgehalt von rund 90 Prozent auf. Die 80 Kilogramm Kokain haben einen Straßenverkaufswert von rund 5,2 Millionen Euro.
Leider kein Kommentar vorhanden!