Für Hunderttausende Bauern im zentralamerikanischen Land Guatemala ist die diesjährige Ernte bereits beendet – bevor sie überhaupt begonnen hat. Die Felder im Osten des Landes sind gelb, der Boden knochentrocken. Die Region wird als sogenannter „Trocken-Korridor“ bezeichnet und ist ein dürregefährdeter Landstrich zwischen El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua. Die Menschen in diesem Teil von Guatemala sind Kleinbauern, pflanzen hauptsächlich Mais und Bohnen an.
Daten der Regierung belegen, dass seit Juli dieses Jahres nur rund 400 Millimeter Niederschläge gefallen sind, die Hälfte dessen, was als Normal bezeichnet wird. In den letzten Wochen begann die entscheidende Zeit der Kulturpflanzenanbauperiode, in dieser Zeit fiel überhaupt kein Regen. Experten machen für die Misere die Klimaanamolie El Niño verantwortlich, bereits im vergangenen Jahr rief Guatemala zusammen mit anderen zentralamerikanischen Regierungen den Dürre-Notstand aus.
Schätzungen der Behörden gehen davon aus, dass inzwischen etwa 900.000 Menschen von der Dürre im „Trocken-Korridor“ betroffen sind. Tausende Kinder leiden bereits an einer schweren Form von Mangelernährung, ihre Körper sind angeschwollen und viele können nicht einmal mehr die Augen öffnen. „Wir bekommen von der Regierung alle zwei Monate Lebensmittelzuteilungen, aber wir müssen jeden Tag essen. Wir wollen arbeiten, aber es gibt nichts zu arbeiten“,so Héctor Rodríguez, einer der betroffenen Landwirte.
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