Im mexikanischen Bundesstaat Michoacán (westliches Zentralmexiko) findet jedes Jahr im Herbst und Winter ein atemberaubendes Naturschauspiel statt. Ein besonderes Phänomen dieser Gegend ist, dass hier der Wanderfalter Monarch in millionenstarken Populationen überwintert. Diese Schmetterlingsart bewältigt eine über 4.000 Kilometer lange Reise von Kanada nach Mexiko und wieder zurück. In den letzten Jahren sprach die Staatliche Kommission für Naturschutzgebiete (CONANP, Comisión Nacional de Áreas Naturales Protegidas) stets von einer „außergewöhnlichen Pünktlichkeit“ der bemerkenswerten Falter, die sich in diesem Jahr verzögert.
Grund dafür ist Hurrikan „Patricia“. Der Wirbelsturm war der bisher stärkste registrierte Hurrikan, hatte über mehrere Stunden auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala die Kategorie-5 erreicht (Windgeschwindigkeiten von knapp über 400 km/h) und riss im mexikanischen Bundesstaat Jalisco zahlreiche Bäume und Strommasten um. Nach Angaben der mexikanischen Regierung starben mindestens sechs Menschen bei Verkehrsunfällen und unter umgestürzten Bäumen.
„Die Körper der Monarchfalter sind sehr empfindlich. Eine Art von Sensoren, die auf dem ganzen Körper verteilt sind, erfassen die Feuchtigkeit in der Luft. Das riesige Tiefdruckgebiet des Hurrikans (Luftfeuchtigkeit und Winde) hat die Tiere dazu veranlasst, ihre Reiseroute zu ändern und in den Bundesstaat Nuevo León auszuweichen. Wenn das Wetter besser wird, werden sie nach San Luis Potosi, Guanajuato und Querétaro kommen“, erklärt eine Sprecherin der CONANP.
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