Brasilien Regierung hat vor wenigen Monaten noch mit einem Überschuss der öffentlichen Finanzen am Ende des laufenden Jahres gerechnet. Inzwischen ist in Brasília Ernüchterung eingekehrt, bereits zum vierten Mal wurde das Ziel gesenkt. Ein starker Rückgang der Einnahmen, bedingt durch den anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung, wird in diesem Jahr zu einem Rekordminus bei den Staatsausgaben führen.
Die neue Prognose vom Ministerium für Finanzen hat die projizierten Einsparungen in Höhe von 2,237 Millionen Reais zu den Akten gelegt und ein erwartetes Defizit in Höhe von 51,8 Milliarden Reais (13.248 Milliarden US-Dollar) angekündigt (ohne die Zinsen für laufende Kredite und Tilgungskosten). „Wir erleben einen sehr atypischen wirtschaftlichen Abschwung und Voraussagen diesbezüglich sind heikel. Der Rückgang der Steuereinnahmen ist die Folge des anhaltenden und unerwarteten wirtschaftlichen Abschwungs, der weit über unseren Erwartungen liegt“, lautete die Erklärung des Finanzministeriums zur finanzpolitischen Situation im größten Land Lateinamerikas.
Die Finanzierungslücke könnte allerdings noch größer sein, da die neueste Projektion nicht die geschuldeten Beträge an die öffentlichen Finanzinstitute enthält. Diese lagen im Jahr 2014 bei vierzig Milliarden Reais und waren einer der Gründe, weshalb ein Gericht den brasilianischen Haushalt 2014 für illegal erklärt hatte (zum ersten Mal seit 1936).
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