Am Sonntag (1.) hat die kubanische Polizei 150 kubanische Demokratieaktivisten bei Protesten für die Freilassung von politischen Gefangenen verhaftet. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, dass die Polizei 70 friedliche Demonstranten in der kubanischen Hauptstadt Havanna unter Einsatz von Gewalt abführte und 80 weitere in Ostkuba festnahm. Die Bürgerrechtsorganisationen „Damen in Weiß“ und Patriotische Union Kubas (UNPACU) organisierten die Protestmärsche. Auch die Sprecherin der „Damen in Weiß“, Berta Soler, war unter den Verhafteten. Die Bürgerrechtler fordern u.a. die Freilassung von Zaqueo Báez, Ismael Bonet und María Josefa Acón, die seit dem 20. September 2015 in Haft sind.
Zaqueo Báez und Ismael Bonet sind Koordinatoren der regimekritischen UNPACU in Havanna, María Josefa Acón ist Mitglied der „Damen in Weiß“. Wie die IGFM erläutert, wurden Zaqueo Báez und Ismael Bonet während des Besuchs von Papst Franziskus in Havanna verhaftet, weil sie angeblich versuchten, sich dem Papst zu nähern. María Josefa Acón wurde mit zahlreichen weiteren „Damen in Weiß“ am 20. September verhaftet, um zu verhindern, dass sie an der Papstmesse teilnimmt. Die Behörden werfen den Bürgerrechtsaktivisten Störung der öffentlichen Ordnung, sowie Widerstand und Missachtung der Autoritäten vor. Eine offizielle Anklageschrift existiert bis heute nicht.
IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin zeigt sich entsetzt über die Gewalt des Castro-Regimes gegen Demokratieaktivisten, die friedlich die Freilassung von politischen Gefangenen fordern. „Die Verhaftungen gegen Mitglieder der Patriotischen Union in Ostkuba begannen bereits am Donnerstag, um ihre Teilnahme an den sonntäglichen Protestmärschen zu verhindern. Dies zeigt die Angst des Castro-Regimes vor negativer Presse“, so Lessenthin. Wie der Sprecher der UNPACU, José Daniel Ferrer, der IGFM berichtete, sind die führenden UNPACU-Mitglieder Luis Enrique Monterrey, Yaser Reinoso und Wilberto Parada Milán immer noch in Haft.
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