Zehntausende Menschen haben in Brasilien am Sonntag (8.) gegen Korruption und Sparvorschläge der Regierung demonstriert. Alleine in São Paulo forderten rund 60.000 den Rücktritt von Parlamentspräsident Eduardo Cunha wegen seiner angeblichen Beteiligung rund um den Petrobras-Skandal. In der Hauptstadt Brasília zündeten Demonstranten vor dem Parlament eine Puppe mit dem Gesicht von Cunha an und bezeichneten es als Schande, dass er immer noch frei herumläuft.
Wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Bestechlichkeit ermitteln die Schweizer Behörden gegen den Präsidenten der brasilianischen Abgeordnetenkammer. Demnach soll die Züricher Privatbank „Julius Bär“ die Schweizer Behörden darüber informiert haben, dass Eduardo Cunha (PMDB) zusammen mit seiner Familie (Begünstigte) vier sogenannte geheime Offshore-Konten bei der Bank führt, seit April dieses Jahres ist Guthaben von 2,4 Millionen US-Dollar blockiert.
Cunha gehört der Partei der Brasilianischen Demokratischen Bewegung an, dem Koalitionspartner von Rousseffs Arbeiterpartei. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, insgesamt 40 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern in der Korruptionsaffäre um den Erdölkonzern Petrobras an mehrere Empfänger verteilt zu haben. Eduardo Cunha entscheidet über die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Präsidentin Rousseff, dabei wäre er selbst ein Fall dafür.
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