Die brasilianische Bundespolizei „Polícia Federal“ hat am frühen Samstagmorgen (21.) Ortszeit einen Drogenring gesprengt. Über 700 Beamte nahmen in verschiedenen Städten der Bundesstaaten Amazonas, Ceará, Roraima, Río Grande do Norte und Río de Janeiro 127 Personen fest, in Zusammenarbeit mit Interpol wurden mehrere Personen in Peru, Kolumbien, Bolivien und Venezuela inhaftiert. Nach Angaben der brasilianischen Behörden hat das Netzwerk aus diesen Ländern große Mengen Drogen nach Brasilien eingeführt und wollte im Norden an der Grenze zu Venezuela einen großen Stützpunkt/Verteilerzentrum errichten.
Alleine in den letzten sechs Monaten konnte die Polizei 2,2 Tonnen Drogen sicherstellen. Die Struktur, Ziele und Arbeitsweise der kriminellen Bande „La Muralla“ (Die Mauer) hatte Ähnlichkeit mit dem kolumbianischen Cali-Kartell. Die Organisation erhielt ihre Befehle aus einem Gefängnis im Bundesstaat Amazonas, extreme Gewalt und eigene „Gesetze“ waren klar definierte Grundsätze. Zehn gewaltsame Todesfälle in den letzten Wochen in Manaus gehen auf das Konto der Bande, 17 in sieben verschiedenen Gefängnissen inhaftierte „Führer“ wurden in den letzten Stunden in verschiedene Hochsicherheitsgefängnisse in andere Bundesstaaten verlegt.
Sieben Anwälte und ein Ratsmitglied der Stadt Tonantins wurden für ihre Verbindungen zu der Organisation festgenommen. Nach Angaben der Polizei hatte die Organisation eine sehr hierarchische Struktur und hat Tausende Personen für verschiedene Dienste rekrutiert. Modernste technologische Mittel erleichterten die Zusammenarbeit mit anderen kriminellen Organisationen in Brasilien und den Nachbarländern. Die Gruppe finanzierte die Kandidatur von einigen ihrer Mitglieder, um ihnen bei den nächsten Kommunalwahlen ein politisches Amt zu verschaffen.
Madburro, wieder nichts verdient.