Krise in Brasilien: Erhöhung des Mindestlohnes soll verschoben werden
Der gesetzliche Mindestlohn liegt bei 788 Reais (Foto: HandoutInternet)
Die brasilianische Regierung erwägt laut anonymen Quellen aus Brasília die für das nächste Jahr (Januar) geplante und turnusmäßige Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes zu verschieben. Im von einer Wirtschaftskrise gebeutelten südamerikanischen Staat soll dadurch der Druck auf die öffentlichen Finanzen verringert werden. Der gesetzliche Mindestlohn liegt bei 788 Reais (1 US-Dollar = 3,789 Reais), eine Verzögerung des Anstiegs von mehreren Monaten würde den Haushalt kurzfristig mit rund 40 Milliarden Reais entlasten.
Der Mindestlohn ist ebenfalls mit einem Anstieg der Arbeitslosenunterstützung und den Renten verbunden. Brasilianisches Recht schreibt vor, dass das „Salário Mínimo“ jedes Jahr anhand der Inflation des abgelaufenen Jahres und des Wirtschaftswachstums der vergangenen beiden Jahre neu ermittelt wird. Die angestrebte Einsparung wird zwar die Staatskasse vorerst entlasten, Präsidentin Roussef politisch allerdings teuer zu stehen kommen. Aktuell liegt ihre Popularität bei der Bevölkerung sogar noch unter der offiziellen Inflationsrate von knapp zehn Prozent, der niedrigste Stand aller brasilianischer Staatsoberhäupter der letzten 30 Jahre.
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