Zika in Brasilien: Virus kann durch Muttermilch, Blut und Sperma übertragen werden

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Im südamerikanischen Land Brasilien ist die Zahl der Babys mit Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) gestiegen (Foto: Archiv)
Datum: 02. Dezember 2015
Uhrzeit: 15:33 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Im südamerikanischen Land Brasilien ist die Zahl der Babys mit Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) gestiegen. Die Regierung hat den Gesundheitsnotstand ausgerufen, Moskitos der Art „Aedes aegypti“ können das Zika-Virus übertragen. Aktuell untersuchen Wissenschaftler drei andere mögliche Übertragungswege der Krankheit: Samenflüssigkeit, Transfusion von Blut und Muttermilch. Forscher haben bereits Beweise dafür, dass das Virus in allen drei Körperflüssigkeiten gefunden wurde. Studien zum Vika-Virus sind allerdings knapp. Weltweit gibt es etwa 200 wissenschaftliche Publikationen, verglichen mit mehr als 2.500 zu Chikungunya und mehr als 14.500 zu Dengue.

In Französisch Polynesien, wo im Jahr 2013 ein Zika-Ausbruch registriert wurde, fanden Ärzte Viruspartikel in der Muttermilch. Noch ist nicht klar, ob eine Übertragung auf einen Säugling möglich ist. Infektologen weisen darauf hin, dass das Risiko einer Übertragung des Hepatitis-C-Virus (HCV) von einer infizierten Mutter auf ihr Kind bei nur 4% liegt. Trotzdem fordern die Experten stillende Mütter dazu auf, Symptome des Zika-Virus wie rote Flecken, Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen zu beachten.

Bereits im Jahr 2008 wurde erstmals darüber berichtet, dass das Virus sexuell übertragbar ist. Ein US-Forscher war nach seiner Reise in den Senegal nach Colorado zurückgekehrt und infizierte seine Ehefrau, die die USA seit über einem Jahr nicht verlassen hatte. Wenig später wurde das Virus ebenfalls in der Samenflüssigkeit von Touristen, die aus Afrika und Französisch-Polynesien kamen, erkannt. Im Jahr 2013 konnte ein Forscher-Team in Tahiti nachweisen, dass das Virus im Blut von 3% asymptomatischer Spender gefunden wurde. Die überraschend hohe Zahl deutet auf eine tatsächliche Gefahr der Übertragung während Transfusionen hin.

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