Manuel Noriega, früherer Staatschef von Panama, wurde am gestrigen Montag von den USA ausgeliefert und ist heute morgen in Frankreich eingetroffen. Dort soll ihm wegen des Vorwurfs der Geldwäsche der Prozess gemacht werden.
Manuel Noriega (75), ehemaliger „Chef der Nationalgarde“, landete in einem Jet auf dem Flughafen Paris-Charles de Gaulle. Die Drug Enforcement Administration, „DEA”, wichtigste Drogenbekämpfungsbehörde der USA, wirft Noriega vor, maßgeblich im Drogenhandel und -import nach den USA beteiligt gewesen zu sein, indem er Panama als scheinbar neutrale Basis für unkontrollierte Einfuhr von Drogen nach den USA bereitgestellt hatte und sich das entsprechend bezahlen ließ. 1986 enthüllten US-Medien, dass Noriega seit mindestens zehn Jahren auf der Gehaltsliste der CIA stand. Da Waffen über Panama an die Contra-Rebellen in Nicaragua gingen, die die linksgerichteten Sandinisten stürzen sollten, verschloss die CIA im Gegenzug die Augen davor, dass Noriega Geschäfte mit dem Medellín-Kartell machte. US-Richter entschieden am 17. Juli 2007, dass Noriega im September des selben Jahres an Frankreich ausgeliefert wird. In Frankreich wurde er in einem Geldwäscheverfahren zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. In Panama wurde er 1993 in Abwesenheit wegen des Mordes an dem Dissidenten Hugo Spadafora zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt.
Noriega wurde bereits 1990 nach der US-Invasion in Panama festgenommen und 1992 in den USA wegen Erpressung und Korruption zu 40 Jahren Haft verurteilt. Später wurde Noriegas Haft wegen guter Führung auf 17 Jahre verkürzt. 1999 verurteilte ein französisches Gericht Noriega in Abwesenheit wegen Geldwäsche und beantragte seine Auslieferung.
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