Die brasilianischen Regenwaldindianer kämpfen gegen eine geplante Verfassungsänderung mit dem Kürzel PEC 215. Auch ein neues Bergbau-Gesetz steht zur Abstimmung im Kongress an. Bisher waren die staatliche Indigenenbehörde FUNAI, das Justizministerium und der Präsident für für die Territorien der Ureinwohner und die Ausweisung von Schutzgebieten verantwortlich. Doch seit den Wahlen Ende 2014 hat die Macht der Lobbyisten der Agrar-, Bergbau- und Energieindustrie im Parlament weiter zugenommen. Die neuen Gesetzesvorlagen sollen es ermöglichen, dass die staatlichen und indigenen Schutzgebiete von den Abgeordneten aufgehoben werden können.
Sie sollen Industrieplantagen, Wasserkraftwerken und dem Abbau von Bodenschätzen weichen. Neue Schutzgebiete könnten damit de facto gar nicht mehr geschaffen werden. Dem Amazonasgebiet droht die großflächige Vernichtung. Dabei leiden weite Teile Brasiliens schon jetzt unter einer katastrophalen Dürre. Auch am Amazonas gehen die Regenfälle zurück. Die Wasserversorgung von Millionen Menschen ist nicht mehr gesichert. Wissenschaftler sehen einen direkten Zusammenhang zwischen der Abholzung des Amazonasregenwaldes und der Trockenheit. Die Wälder spielen als Wasserspeicher und für das Klima eine immens wichtige Rolle.
Schon mehrmals konnten die brasilianischen Ureinwohner die Gesetzesinitiative stoppen. Im April 2013 besetzten Hunderte Indianer aus allen Landesteilen den Kongress in der Hauptstadt Brasilia. Auch im Dezember 2014 verhinderten die Demos der Indigenen die Debatte im Parlament. Die Verfassungsänderung sollte daraufhin aufgegeben werden, versprachen die Politiker. Nun hat der Präsident des Kongresses hat die Verfassungsänderung PEC 215 wieder auf die Tagesordnung gesetzt.
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