Lateinamerika: Demontage der Links-Regime setzt sich in Venezuela fort

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Präsident Maduro gesteht Niederlage ein (Fotos: Screenshot TV)
Datum: 07. Dezember 2015
Uhrzeit: 13:05 Uhr
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: Redaktion
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Im südamerikanischen Land Venezuela ist die Zeit des längst gescheiterten „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ abgelaufen. Präsident und Ex-Busfahrer Maduro hat es geschafft, das politische Vermächtnis seines Ziehvaters Hugo Chávez zu verspielen und das erdölreichste Land der Welt innerhalb kürzester Zeit an den Abgrund zu regieren. Die leidgeprüften Bürger sind nicht länger auf Versprechungen und systembedingte Phrasen hereingefallen und haben dem Regierungslager am Sonntag bei den Parlamentswahlen einen kräftigen Denkzettel verpasst. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen kommt das Oppositionsbündnis „Tisch der demokratischen Einheit“ (MUD) auf 99 der 167 Sitze im Parlament, die von der PSUV geführte Koalition erhält 46 Sitze. Rund die Hälfte der sozialistischen Abgeordneten verschwindet demnächst in der politischen Bedeutungslosigkeit, in den sozialen Netzwerken wurde der Rücktritt von Maduro und Parlamentspräsident Diosdado Cabello gefordert. Bereits kurz nach Bekanntgabe der Ergebnisse erhielt die Opposition Glückwünsche aus ganz Lateinamerika.

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In Venezuela setzt sich fort, was bereits am 21. November in Argentinien begann. Mauricio Macri beendete den Kirchnerismo auch deshalb, weil Venezuela ein abschreckendes Beispiel für ganz Lateinamerika ist. Mehr als zehn Jahre wurde das Land von seinen Regierenden ausgeplündert, eine abgeschmierte Wirtschaft und eine düstere Zukunft machen den Menschen Angst. Die Opposition hat die Parlamentswahlen zwar haushoch gewonnen, muss nun aber das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen und konkrete Schritte gegen die katastrophale Versorgungslage, die weltweit höchste Inflationsrate und die ausufernde Kriminalität einleiten. Inwieweit Links-Populist Maduro überhaupt zur Zusammenarbeit bereit und fähig ist, werden die nächsten Wochen zeigen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Hombre

    nun hat man den worst case als gemeinsame Regierung! Wie soll das „hands on“ denn funktionieren?
    Die MUD wird sich darin zerreiben und an jeder Ecke lauert der tod…!!!

    Anders als Maduro letztendlich abtritt mit seiner ganzen Bande, ist es nicht vorstellbar!

    Woher nur dieser Sinneswandel und diese Vernunft die Wahlen nicht zu fälschen…irgendwas hecken die noch aus!

    • 1.1
      Fideldödeldumm

      Zitat: „Woher nur dieser Sinneswandel und diese Vernunft die Wahlen nicht zu fälschen…irgendwas hecken die noch aus!“

      Ja, da haben meine Frau und ich heute Morgen auch schon drüber gegrübelt. Die können sich ja auch denken, dass jetzt mehr und mehr von ihren Nebengeschäften ans Licht kommen und sie baumeln müssen.

      • 1.1.1
        Martin Bauer

        Es sind keine Nebengeschäfte, sondern die Vorläufer der gesamten PSUV Bewegung hatten bereits Drogenhandel und Geldwäsche zum Inhalt, schon lange bevor Chávez Präsident wurde. Ich stosse auf immer mehr Informationen die ein Bild zeichnen, dass die Regierungsgewalt in Venezuela nur als Vehikel und Tarnung zur unglaublich dreisten Ausweitung dieser kriminellen Geschäfte diente, nebst totaler Ausplünderung des Landes und der Menschen. Der durch Kuba initiierte Ausflug in den Sozialismus interessiert die Bosse dieser Drogenbande schon lange nicht mehr. Praktisch nur Chávez und Maduro war dieser rote Spuk wichtig. Der rest ging ganz realen, illegalen Geschäften nach, ohne ideologischen Anstrich.

        Nun, da in Venezuela wirklich nichts mehr zu holen ist, die Regierung nirgendwo mehr, was auch immer, kaufen kann, ohne Vorlasse zu leisten, halte ich es schon für denkbar, dass man sich so langsam mit Gedanken an eine Aufgabe politischer Macht vertraut macht. Zumindest aus der Position der „Regierungsverantwortung“ heraus. Die nötigen Investitionen, um die Ressourcen des Landes wieder lukrativ ausbeuten zu können, ist die PSUV-bande nicht bereit zu bezahlen. Sie bevorzugten die Politik der verbrannten Erde. Wenn es ihnen gelingt, sich ungestraft aus dem Staub zu machen und sich ihrer Milliarden auf Auslandskonten zu erfreuen, können sie in Zukunft spielend weitere Milliarden mit Drogen und Geldwäsche machen. Einige werden DEA und Kollegen zu fassen kriegen, andere nicht. Und ganz bestimmt steht die Bande von aussen unter wachsendem Druck. Als das Niederländische Königspaar vor 3 Jahren Miraflores besuchte, war dies mit Sicherheit kein Höflichkeitsbesuch, eher die Ankündigung des Anfangs vom Ende. Da die „Bilderberger“ dem ungenierten Treiben dieser Kräfte, für mich ganz offensichtlich, nicht länger tatenlos zuschauen wollten. Seitdem stösst die venezolanische Regierung ja auch bei vielen Regierungen, mehr noch aber bei Firmen auf Granit. Es ist schon etwas dran, am Wirtschaftskrieg. Nur geht der diesmal weder von Obama noch der CIA aus, sondern von denen, die die Welt lenken.

      • 1.1.2
        Herbert Merkelbach

        ….und sie baumel müssen. Richtig, die „Jakobiner“ sollten jetzt das Wort haben. Es müssen noch eine Menge Pfähle entlang der „Via Appia“ aufgestellt werden. Bei den Römern waren es ca. 6000, im Fall Venezuela hoffe ich, werden auch die allerletzten der kriminellen Bande von der Oberfläche auf dieser Erde verschwinden.

      • 1.1.3
        Islaorca

        Ich glaube, so viele braucht man da nicht „rasieren“. Schauen wir doch mal in die Ukraine mit Janukowytsch. Nur mit zehn Personen ist der abgehauen, und das wars. Was war mit Gaddafi? Ein paar „Jubler“, weil man sie mit Geld zu gepumpt hat, und das wars. Kann mich noch entsinnen, wie dieser AR….. hier im Sambil in Margarita rumstolziert ist mit einem anderen (ich wiederhole das Wort nicht) namens Chaves. Das waren Typen, die die Zukunft von Venezuela (von Libyen wollen wir nicht sprechen) in den Wind geblasen haben. Und genau so ist es hier, du must der Schlange den Kopf abhaken, dann ist nach ein paar Minuten Ruhe.

  2. 2
    Hombre

    würde einen Sinn ergeben…

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