Im ecuadorianischen Yasuní-Nationalpark soll eine weitere Erdölkonzession vergeben werden. Das Konzessionsgebiet ist nicht nur der vermutlich artenreichste Ort unseres Planeten, dort leben auch indigene Völker in freiwilliger Isolation. Die Bewegung YASunidos, Verteidiger des Yasunís, weiß aus Erfahrung: Eine Ölentnahme ohne irreversible soziale und ökologische Schäden ist nicht möglich. Im Yasuní-Nationalpark wird in den Blöcken 12, 15, 16 und 31 bereits Öl gefördert. In diesem Nationalpark, der zu einem weltweiten Symbol des Widerstands gegen die Ölgewinnung wurde, soll nun eine weitere Konzession vergeben werden: Im Südwesten des Parks befindet sich der Block 55 oder Campo Armadillo („Gürteltierland“). Die Umweltgenehmigung für eine Erdölkonzession wird derzeit vom ecuadorianischen Umweltministerium bearbeitet.
Pato Chavez, Sprecher von YASunidos fordert, dass für das Gebiet „jegliche Form von Ressourcen-Abbau abgelehnt wird“, um die dort in Isolation lebenden Völker zu schützen. Die Erdölaktivitäten hätten außerdem „verheerende Folgen für die fragile und bedrohte Existenz“ des Territoriums, ergänzt der Anwalt Pablo Piedras. Nach Angabe der IUCN sind 33 Arten in dem Gebiet vom Aussterben bedroht.
Noch im Jahr 2009 wollte der ecuadorianische Staat das „Gürteltierland“ schützen und stellte die Erdölerkundungen ein. Grund waren Beweise für die dort in freiwilliger Isolation lebenden Völker Tagaeri und Taromenane. In der ecuadorianischen Verfassung (Art. 57) wird die Ausbeutung von Rohstoffen in Taromenane-Territorien als Ethnozid bezeichnet.
2013 revidierte die ecuadorianische Regierung ihre Einschätzung zur Existenz der Tagaeri und Taromenane in dem Gebiet und erklärte öffentlich, im „Gürteltierland“ würden keine verborgenen Völker leben. Die Erdölförderung wurde genehmigt.
Zahlreiche Organisationen, die sich schon seit Jahren für den Schutz isolierter Völker einsetzen, haben einen offenen Brief an die ecuadorianische Regierung gezeichnet. Bitte unterschreiben Sie die Forderung nach einem Stopp der Erdölaktivitäten in Block 55. Die Umweltschutzorganisation „Rettet den Regenwald“ bittet um die Unterzeichnung einer Petition.
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