Die Gletscher der Cordillera Blanca, dem höchsten tropischen Gebirge der Welt, könnten laut Warnungen von Wissenschaftlern in ein paar Jahren verschwinden. In den letzten 30 Jahren schmolz die Gletschermasse um mehr als 22 Prozent.
Die Cordillera Blanca in den nördlichen Anden Perus ist mit einer Länge von 180 km und über 50 Bergen über 5.700 m die höchste Gebirgskette des amerikanischen Kontinents (nur in Asien finden sich im Schnitt höhere Gebirgsketten). Übersetzt heißt der Name Weiße Kordillere, was auf die starke Vergletscherung hindeutet. Ein weiterer Name ist Cordillera Tropical. Aufgrund der Klimaerwärmung wird seit Ende der 1980er Jahre ein starker Rückgang der Schneebedeckung der Cordillera Blanca festgestellt.
Bei einem Besuch am vergangenen Wochenende im Huascaran National Park, etwa vierzig Meilen nördlich von Lima, teilte Umweltingenieur Marlena Rosario mit, dass in einem Zeitraum von fünf Jahren die meisten Gletscher in der Cordillera Blanca von einem starken Abschmelzen ihrer Eismassen betroffen sein werden. Besonders gefährdet sei dabei der Pastoruri Gletscher. Der Gletscher Pastoruri (4.950 m), welcher sich 70 km südlich von Huaraz befindet, gehört zu den schönsten und am häufigsten besuchten Plätzen im Nationalpark Huascarán. Tausende von in-und ausländischen Touristen werden von ihm angezogen. Alleine im Jahr 2008 frass das Tauwetter 23 Meter von der Gletschermasse, so dass der Tourismus nachträglich beeinflusst wurde.
Laut René Valencia, ehemaliger Leiter des Nationalparks und Umweltspezialist, betrug die insgesamte Länge der Cordillera Blanca vor dreißig Jahren 723 Kilometer, während es zum jetzigen Zeitpunkt nur noch etwa 530 km sind. Nach einem Bericht des National Institute of Natural Resources hat der Klimawandel etwa 22% der Gletschermasse in den letzten dreißig Jahren vernichtet.
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